Bundesrätin Simonetta Sommaruga besucht In-Limbo – ein ganzheitliches Beschäftigungsprogramm für Asylsuchende

(Büren an der Aare)(PPS) Bundesrätin Simonetta Sommaruga und die Berner Regierungsräte Hans-Jürg Käser und Pierre Alain Schnegg haben am Montag (20.2.2017) die Kollektivunterkunft für Asylsuchende in Büren an der Aare besucht und dort das innovative Beschäftigungsprogramm In-Limbo kennengelernt.

In der Kollektivunterkunft Büren an der Aare wurde in den vergangenen Jahren ein Beschäftigungskonzept entwickelt, das Asylsuchenden Grundlagenausbildungen und Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen Berufsbereichen anbietet. Das Angebot orientiert sich dabei stark an der beruflichen Grundbildung der Schweiz. Die Teilnahme ist für die Asylsuchenden prinzipiell freiwillig. Bei einer Zusage und einer kurzen Probezeit wird sie jedoch verbindlich.

Die Teilnehmer sollen so die ungewisse Zeit der Schwebe (In-Limbo) während ihres hängigen Asylverfahrens sinnstiftend nutzen können. Sei es als erster Integrationsschritt in den Schweizer Arbeitsmarkt oder als Basis für eine existenzsichernde spät ere Tätigkeit in der Heimat. Die Konsequenz dieses Ansatzes ist, dass mit der Aufenthaltsdauer in einer Kollektivunterkunft nicht nur das Wissen und Können der Asylsuchenden wächst sondern auch deren Wertschöpfung. Diesbezüglich steht das Konzept auch  für das unternehmerische Potential gerade in den Kollektivunterkünften dank der Zeit des gegenseitigen Lernens!

Nach der Konzeptphase wurde In-Limbo 2016 in einem einjährigen Pilotprojekt mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern intensiv getestet und sukzessiv optimiert.  Das umfangreiche theoretische Konzept hat sich dabei auf allen Ebenen bewährt und sich so zu einem praxisbezogenen und multiplizierbaren Programm entwickelt.  Die Betreiberin der Kollektivunterkunft Büren an der Aare, Asyl Biel und Region (ABR), macht 2017 das Beschäftigungsprogramm schrittweise allen ihren insgesamt 2100 Klientinnen und Klienten zugänglich.

Die Kollektivunterkünfte nehmen bei dieser Implementierung eine zentrale Rolle ein.  Die vorhandene Infrastruktur im und um die Unterkünfte bestimmen dabei die Grundlagenausbildungen und Beschäftigungen. Das Angebot soll sich inhaltlich in den verschiedenen Unterkünften unterscheiden. Mit einem grossen und diversen Angebot kann eine grössere Zahl von Personen aus dem Asylbereich anhand ihres Potential und Interesses abgeholt werden. Die Grundsätze des Beschäftigungsprogrammes  werden aber überall gleich implementiert. Dazu gehört die fördernde aber auch fordernde Haltung gegenüber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Teilnahme am Programm ist freiwillig und ab dem zweiten Tag nach Zuweisung in eine Kollektivunterkunft möglich. Während des Programms werden die Lernfortschritte fortlaufend dokumentiert. Dadurch kann den zukünftigen Arbeitgebern die benötigten Daten mittels Arbeitszeugnissen und Ausbildungsausweisen bereitgestellt werden. Neben praktischer Arbeit sorgen der individuell angepasste Sprachkurs sowie Workshops über Leben, Alltag und Arbeit in der Schweiz zu verbesserten Voraussetzungen für einen Einstieg in die Schweizer Arbeitswelt. Die Teilnahme im Programm endet bei einer vollständigen Arbeitsintegration im 1. Arbeitsmarkt oder mit einer freiwilligen oder pflichtgemässen Ausreise aus der Schweiz.

Das unternehmerische Potential des Beschäftigungsprogrammes hat ihre Gründer Ende 2016 zusätzlich dazu bewogen In-Limbo auch als nicht gewinnorientierte Organ isation zu positionieren. In-Limbo vernetzt sich seither aktiv mit Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sowie Gemeinden und gemeinnützigen Organisationen um die Beschäftigungsmöglichkeiten ihrer ausgebildeten und angeleiteten Asylsuchenden zu erweitern.

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