Junge Fahrzeuglenkende greifen beim Fahren häufiger auf neue Technologien zurück

Befragung der Motorfahrzeuglenkenden 2015 

(Neuchâtel)(PPS) Junge Erwachsene verwendeten 2015 deutlich häufiger ein Mobiltelefon am Steuer als Personen aus höheren Altersgruppen. Obwohl die Fahrzeuglenkenden das Schreiben und Lesen von Nachrichten beim Fahren als schlimmer empfinden als neue Funktionen wie das Diktieren oder Abhören, werden SMS immer noch häufiger am Bildschirm geschrieben und gelesen. Die Verkehrssicherheit in den letzten fünf Jahren wurde von den Befragten mehrheitlich als stabil oder besser eingeschätzt. Dies geht aus der Befragung der Motorfahrzeuglenkenden (BeMo) des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. 
 
2015 führte das BFS in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) eine Befragung zum Strassenverkehr durch. Die wichtigsten Resultate werden in einem «BFS Aktuell» veröffentlicht.  
 
Freisprecheinrichtungen werden häufiger verwendet 
Die jungen Fahrerinnen und Fahrer nutzten am Steuer häufiger Smartphone-Funktionen wie SMS- und Telefondienste, Apps oder GPS als ältere Personen. SMS werden von allen Altersklassen weiterhin meistens von Hand getippt und am Bildschirm gelesen. Das Diktieren und das Abhören von Nachrichten werden zwar als weniger schlimm erachtet, aber seltener praktiziert. Was das Telefonieren betrifft, so werden immer häufiger Freisprechanlagen verwendet, was als deutlich weniger schlimm empfunden wird als das Telefonieren ohne eine solche Einrichtung. 
 
Geschwindigkeitsübertretungen ausserorts und auf der Autobahn 
Bezüglich des Fahrens selbst gaben die Befragten an, in den zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens einmal die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten zu haben. Dies geschah zu 65 Prozent auf der Autobahn und zu 63 Prozent ausserorts. Lediglich 36 Prozent begingen eine Geschwindigkeitsübertretung innerorts. Männer und junge Erwachsene scheinen leicht stärker dazu zu neigen, zu schnell zu fahren. 
 
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Fahrzeuglenkende aus der Westschweiz und dem Tessin sehen eine Verbesserung der Verkehrssicherheit 
Eine kleine Mehrheit der Fahrerinnen und Fahrer empfand die Entwicklung der Verkehrssicherheit in den letzten fünf Jahren als stabil (36%). Dies gilt insbesondere für die Deutschschweiz. Die Westschweizer und Tessiner Fahrzeuglenkenden sahen eher eine Verbesserung der Situation (40% bzw. 45%). Zudem wurden verschiedene Meinungsfragen zu einigen Via-sicura-Massnahmen gestellt. Diese wurden von den Fahrzeuglenkenden mehrheitlich positiv beurteilt.
 

Die Befragung der Motorfahrzeuglenkenden (BeMo) 
Die Befragung wurde anhand eines Online-Fragebogens (CAWI) oder eines (identischen) Papierfragebogens (PAPI) durchgeführt. Alle auf Papier erhaltenen Antworten wurden plausibilisiert und in den Online-Fragebogen übernommen. 
 
Aus der volljährigen Bevölkerung wurde eine geschichtete Zufallsstichprobe von 8531 Personen gezogen. Diese Ziehung wurde vom Dienst Statistische Methoden des Bundesamtes für Statistik anhand der Daten der amtlichen Register durchgeführt. Der Stichprobenplan basiert auf dem Geschlecht, fünf Alterskategorien und den sieben Grossregionen der Schweiz. 
 
Mit der Befragung wurde im September 2015 begonnen. Als wählbare Personen (59% der Stichprobe) galten diejenigen, die in den zwölf Monaten vor der Befragung (September 2014 bis August 2015) mindestens einmal selbst ein Auto gefahren waren. 
 
Sämtliche Daten werden streng vertraulich behandelt und ausschliesslich zu Statistik- und Forschungszwecken verwendet.

Auskunft:
Seymour Mizrahi, BFS, Sektion Kriminalität und Strafrecht, Tel.: +41 58 463 64 85, 
E-Mail: BEMO@bfs.admin.ch 
Medienstelle BFS, Tel.: +41 58 463 60 13, E-Mail: kom@bfs.admin.ch 
 

Pressekontakt: 

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