NSK: Darmkrebsfrüherkennung: Interprofessionelle Zusammenarbeit greift
(Bern)(PPS) Obwohl die Kosten für die Koloskopie oder den Blut-im-Stuhl-Test seit 2013 für Personen zwischen 50 und 69 von der obligatorischen Krankenversicherung übernommen werden, profitiert nur ein kleiner Teil der Schweizer Bevölkerung von der Darmkrebs-früherkennung. Dank der interprofessionellen Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsorganisationen konnten bereits einige wichtige Projekte eingeleitet werden.
Die interprofessionelle Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis ist zurzeit die beste Möglichkeit, die Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Informationen und Früherkennungsmassnahmen zu gewährleisten, die Koordination zwischen den Akteuren zu verbessern und damit den Aufbau von neuen Früherkennungsprogrammen in den Kantonen zu fördern. Mit der Unterzeichnung einer interprofessionellen Charta (bit.ly/2I3EckP) im vergangenen Jahr wurde die Grundlage zum Ausbau der Programme zur Früherkennung von Darmkrebs in der Schweiz gelegt. Innert kurzer Zeit sind bereits viele wichtige Projekte in Angriff genommen worden:
Vergütung
Die Tarifverhandlungen mit den Versicherungen konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Die Dienstleistungen im Rahmen von bestehenden und neuen Programme können nun schweizweit zu einheitlichen Pauschalen abgerechnet werden.
Politik
Auf politischer Ebene müssen Lösungen für die Vergütung der Dienstleistungen von Apothekerinnen und Apothekern im Rahmen von kantonalen Programmen durch die Grundversicherung gefunden werden. Um diese Vergütungsfrage zu klären, wird eine Gesetzesänderung angestrebt.
Die kantonalen Regierungen und Parlamente sollen für die Wichtigkeit der Darmkrebsfrüherkennung sensibilisiert werden. Dazu wurde Informationsmaterial entwickelt, Umfragen durchgeführt, konkrete Hilfestellungen zum Einführen von Programmen erarbeitet und proaktiv den Regierungen zur Verfügung gestellt.
Die Kantone Genf, Jura, Neuenburg, Graubünden, Wallis, Freiburg und Basel-Stadt planen ihre Früherkennungsprogramme im Verlauf 2019 und 2020 zu starten.
Qualität
In einer breit abgestützten Arbeitsgruppe wird ein Entwurf für nationale Qualitätsstandards erarbeitet. Dieser Entwurf soll ab Mitte Jahr in einer nationalen Konsultationsrunde unter einer unabhängigen Moderation verabschiedet werden.
Interprofessionelle Vernetzung ausgeweitet
Als weiterer Partner hat die Schweizerische Gesellschaft für Pathologie die Charta unterzeichnet. Zudem werden die Zusammenarbeit und der Austausch unter den Fachorganisationen aktiv gefördert. Es finden regelmässige Koordinationssitzungen zwischen den Charta-Partnern statt. Durch einen Newsletter werden möglichst viele involvierte Fachpersonen auf die Fortschritte der Projekte der Charta aufmerksam gemacht.
Informationen:
Oncosuisse ist ein Zusammenschluss von sieben Mitgliedern: Krebsliga Schweiz (KLS), Stiftung Krebsforschung Schweiz (KFS), Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK), Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG), National Institute for Cancer Epidemiology and Registration (NICER), Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO), sowie Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie (SGH).
Oncosuisse bezweckt als Gesellschaft die Wahrnehmung gemeinsamer Anliegen in der Krebsprävention, der Früherkennung von Krebs sowie in der Krebsforschung, der Krebshilfe und der Krebsbekämpfung auf strategischer Ebene.
Bund und Kantone haben im Dialog Nationale Gesundheitspolitik der Weiterführung der NSK bis Ende 2020 zugestimmt und Oncosuisse weiterhin mit der Verantwortung für die Umsetzungskoordination der Strategie betraut.
Mit der Nationalen Strategie gegen Krebs 2014 – 2020 werden Lösungen für Herausforderungen in der Vorsorge, der Betreuung und der Nachsorge von Krebsbetroffenen und für die Forschung zu Krebs in der Schweiz in einem breiten Netzwerk von Personen und Organisationen aus Gesundheitswesen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erarbeitet.
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