Schweizer Tabakpolitik: Föderation der Suchtfachleute fordert Kurswechsel

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VERDAMPFEN STATT VERBRENNEN

(Zürich)(PPS) Die Tabakforschung zeigt: Verdampfen ist besser als verbrennen. Im Hinblick auf die Vernehmlassung zum Tabakproduktegesetz fordert die Föderation der Suchtfachleute deshalb einen Kurswechsel in der Schweizer Tabakpolitik: Die bisherige Tabakpräventionspolitik ist um den Aspekt der Schadenminderung zu ergänzen, und E-Zigaretten sind ist als wirksames Instrument der Schadenminderung anzuerkennen.

In Kürze eröffnet das Bundesamt für Gesundheit die Vernehmlassung zum überarbeiteten Tabakproduktegesetz. In diesem Zusammenhang fordert die Föderation der Suchtfachleute, die Tabakpräventionspolitik, die sich ausschliesslich am Ziel der Abstinenz orientiert, um den Aspekt der Schadenminderung zu ergänzen. Die Regulierung der Tabak- und Tabakersatzprodukte wie z.B. E-Zigaretten und Snus hat differenziert, gemäss ihrem Gefährdungspotenzial zu erfolgen. E-Zigaretten sind als Instrument der Schadenminderung anzuerkennen, der Verkauf von nikotinhaltigen Flüssigkeiten ist zu erlauben und der Umstieg von Raucherinnen und Raucher auf schadenmindernde Konsumformen ist zu fördern.

Tabakkonsum ist Ursache Nummer eins für vermeidbare, frühzeitige Todesfälle. In der Schweiz sterben jedes Jahr 9'500 Menschen aufgrund ihres Tabakkonsums, und die Anzahl Raucherinnen und Raucher nimmt seit zehn Jahren nicht mehr ab. Die Tabakpräventionspolitik ist deshalb um das Standbein der Schadenminderung zu ergänzen, um die tabakbedingten Todesfälle und tabakbedingten gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgeschäden zu reduzieren. Mit den E-Zigaretten, aber auch mit Snus, kann genau das gelingen: Konsumformen, bei denen kein Tabak verbrennt wird, sind weniger schädlich als der Konsum herkömmlicher Zigaretten. Jüngere Forschungen gehen davon aus, dass das der Konsum von E-Zigaretten, das Verdampfen, um 95% weniger schädlich ist als das Verbrennen d.h. das Rauchen von Tabakzigaretten. Steigen Raucherinnen und Raucher vom Verbrennen auf Verdampfen um, gefährden sie ihre Gesundheit und die ihres Umfelds weniger.

Zwar nimmt die Anzahl Menschen, die E-Zigaretten konsumieren, zu. Die Konsumform des Verdampfens fristet in der Schweiz aber nach wie vor ein Schattendasein. Bisher fehlen eine sinnvolle Regulierung des Produkts, sachgerechte Informationen und vor allem der Wille von Politik und Behörden, den Umstieg von Tabak- auf E-Zigaretten zu fördern. Die positiven Effekte, die das Verdampfen haben könnte, sind in der Schweiz entsprechend marginal. Die Föderation der Suchtfachleute setzt sich deshalb für eine Tabakpolitik ein, die auch die Schadenminderung zum Gegenstand hat – mit dem Ziel, die hohe Anzahl tabakbedingter frühzeitiger Todesfälle zu vermindern. Sie fordert eine kohärente Tabakpolitik, die punkto Besteuerung und Prävention die Gefahren reflektiert, die von den verschiedenen Tabakprodukten und deren Alternativen ausgeht. Erreicht und erfolgreich umgesetzt werden kann diese Politik im koordinierten Vorgehen aller Akteurinnen und Akteure der Tabakpolitik und -prävention.

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