Swisscom aktiviert Werbeanruf-Filter für alle. Konsumentenschutz begrüsst diese Massnahme gegen Werbe- und Betrugsanrufe
(Bern)(PPS) Swisscom schaltet ihren Werbeanruf-Filter für alle ihre Kund:innen automatisch ein. Wingo, M-Budget Mobile und Coop Mobile folgen im ersten Quartal 2026. Dies teilte der Konzern heute Morgen mit. Auch Sunrise hat nun den Filter für alle aktiviert. Ab 2026 treten zudem neue Massnahmen gegen den Missbrauch von Schweizer Telefonnummern (Spoofing) in Kraft. Damit sind tausende Menschen in der Schweiz besser vor Werbe- und Betrugsanrufen geschützt. Der Konsumentenschutz begrüsst diese Massnahmen.
Swisscom aktiviert den Callfilter nun auch für alle ihre Handykund:innen. Im ersten Quartal 2026 erfolgt dieser Schritt auch bei Wingo, M-Budget Mobile und Coop Mobile, wie Swisscom heute bekanntgab. Im Festnetz hat Swisscom die Massnahme bereits in diesem Frühling umgesetzt. Der Konsumentenschutz begrüsst dies ausdrücklich: «Alle Swisscom-Kund:innen haben nun automatisch einen wirksamen Schutz vor Werbe- und Betrugsanrufen», sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder.
Standardmässige Aktivierung des Werbeanruf-Filters auch bei Sunrise abgeschlossen
Auch bei Sunrise und ihren Marken Yallo und Lebara profitieren nun alle Kund:innen ohne ihr Zutun vom Werbeanruf-Filter. Dies bestätigte das Unternehmen auf Anfrage des Konsumentenschutzes. Früher mussten Kund:innen von Sunrise und auch Swisscom den Werbeanruf-Filter selber aktivieren. Deshalb kam er nur einem Teil der Kundschaft zu Gute. Da Werbeanrufe lästig sind und erfolgreiche Betrugsanrufe oft gravierende Auswirkungen haben, hat der Konsumentenschutz die beiden grössten Anbieter gebeten, ihre Anruf-Filter standardmässig zu aktivieren. Dem sind nun beide Unternehmen nachgekommen und bieten einen flächendeckenden Schutz für alle. Salt und Quickline haben ihren Filter bereits bei der Einführung für alle Kund:innen aktiviert.
Werbeanruf-Filter funktionieren ähnlich wie E-Mail-Spam-Filter. Unerwünschte oder betrügerische Anrufe werden bereits vom Telekom-Anbieter blockiert und gar nicht mehr zu den Kund:innen durchgestellt. Je nach Ausgestaltung der Software können auch die Angerufenen selbst besonders lästige Callcenter sperren.
Spoofing: Massnahmen gegen den Missbrauch von Schweizer Telefonnummern ab 2026
Viele Callcenter operieren vom Ausland aus, was die Strafverfolgung erschwert. Zudem kann man sie oft gar nicht identifizieren, weil sie unter Angabe einer falschen Nummer anrufen. Dieses sogenannte Spoofing ist zwar verboten, die Anrufer lassen sich davon aber nicht abschrecken. Anruf-Filter reduzieren gespoofte Anrufe, können diese aber nicht ganz eliminieren.
Besonders perfide sind Anrufe aus dem Ausland, bei denen eine vertrauenswürdige Schweizer Telefonnummer angezeigt wird; manchmal verwenden Betrüger:innen auch die Notrufnummern 112, 117, 118 oder 144. Konsumentenschutz-Präsidentin Nadine Masshardt hat deshalb vor gut einem Jahr Massnahmen gegen solche Anrufe gefordert. Mit Erfolg: Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat veranlasst, dass ab 2026 Telefonanrufe aus dem Ausland, die mutmasslich eine gefälschte Schweizer Nummer verwenden, von den Schweizer Telekomanbietern als «unbekannter Anruf» durchgestellt oder gleich ganz blockiert werden müssen. Voraussetzung dafür ist eine Zusammenarbeit der Telekomanbieter: Anrufe mit Schweizer Telefonnummern, die aber ursprünglich aus dem Ausland stammen, müssen digital gekennzeichnet werden, wenn sie in das Netz eines anderen Anbieters weitergeleitet werden. Sara Stalder begrüsst diese Neuerung: «Mit gezielten Massnahmen gegen den Missbrauch von Schweizer Telefonnummern und der automatischen Aktivierung von Anruf-Filtern wird der Schutz vor Werbe- und Betrugsanrufen für alle Menschen in der Schweiz deutlich verbessert.»
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