Versorgungsknappheit: Die Hälfte der Bevölkerung wäre bereit, im Ernstfall Energie zu sparen

(Zürich)(PPS) Um herauszufinden, wie die Schweizer Bevölkerung die Energiekrise einschätzt und welche Einsparungen sie bereit ist zu machen, hat die LINK im August 2022 (vor der Kommunikation des Bundesrates zum Thema) in eigenem Auftrag eine Studie unter 1'136 Schweizerinnen und Schweizern durchgeführt. Die Ergebnisse sind bevölkerungsrepräsentativ für die Deutsch- und Westschweiz sowie das Tessin.

37 % der Bevölkerung sieht die Energiekrise bzw. die Versorgungssicherheit als ein besorgniserregendes Thema – damit steht dieses aktuell noch hinter dem Umweltschutz/Klimawandel (53 %) und dem Krieg in der Ukraine (46 %). Dennoch stufen lediglich 6 % der Befragten die Energiekrise als tendenziell nicht besorgniserregend ein. Damit zeigt sich, dass in der Schweiz trotz aktuell noch weniger deutlich spürbaren Effekten verglichen mit dem direkten Ausland eine starke Sensibilität für das Thema herrscht. Betrachtet man die Einschätzungen in den verschiedenen Altersgruppen, so zeigt sich, dass in der ältesten befragten Gruppe (60-79 Jahre) mit 47 % knapp die Hälfte der Befragten die Energiekrise als besorgniserregend einstuft. In den jüngeren Altersgruppen ist die Sorge zwar etwas weniger stark, doch auch hier deutlich vertreten: Beispielsweise empfinden mit 32 % knapp ein Drittel der 15-29-Jährigen das Thema Energiekrise/Versorgungssicherheit als be-sorgniserregend. Noch mehr Sorgen bereitet dieser Altersgruppe unter den abgefragten Themen lediglich der Umweltschutz/Klimawandel.

Frauen weisen höhere Bereitschaft zum Energiesparen auf als Männer

Mit der starken Wahrnehmung des Themas ist es nicht verwunderlich, dass ein grosser Teil der Befragten dem Energiesparen nicht abgeneigt ist: Die Hälfte (50 %) der Schweizer Bevölkerung hätte nach eigenen Angaben eine hohe Bereitschaft, Energie zu sparen, wenn die Behörden dazu aufrufen würden. Nur bei 5 % wäre diese Bereitschaft tief. Frauen (57 %) weisen dabei eine grössere Bereitschaft auf als Männer (44 %).

Die Studienteilnehmer/innen wurden auch danach gefragt, welche konkreten Massnahmen sie im Kontext einer Energiekrise in Erwägung ziehen (könnten), oder welche sie gar bereits umsetzen. Hier führt das verringerte Baden/Duschen das Feld an: 42 % der Bevölkerung tut dies bereits, und weitere 28 % werden dies nach eigenen Angaben sicher machen. 22 % könnten es sich vorstellen, und nur 8 % geben an, nicht weniger oft baden oder kürzer duschen zu wollen. Ebenfalls hoch im Kurs ist die Vermeidung des Standby-Modus, indem Geräte bei Nichtgebrauch komplett vom Strom getrennt werden – 37 % der Befragten praktizieren dies bereits, und 31 % haben vor, dies einzuführen. Das sich aufgrund der bevorstehenden kälteren Tage anbietende verringerte Heizen im Winter wird von 34 % fest eingeplant, und 30 % könnten sich dies vorstellen – 27 % tun es ohnehin schon. Am unteren Ende des Feldes landet die Anschaffung eines Generators: Eine deutliche Mehrheit von 65 % gibt an, keinen Generator kaufen zu wollen.

Zwei Drittel der Bevölkerung für Neubau grossflächiger Solaranlagen

Auch grossflächigere Massnahmen wie der Bau neuer Stromkraftwerke stehen in der Schweiz zur Debatte. Insbesondere Solarenergie und Wasserkraft steht die Bevölkerung offen gegenüber: Mit 75 % befürworten Dreiviertel den Neubau grossflächiger Solaranlagen, und 58 % sprechen sich für neue Stauseen mit Wasserkraftwerken aus. Weniger populär sind neue Atomkraftwerke (24 %) und neue Gas-/Öl-Kraftwerke zur Stromproduktion (8 %). Auffallend ist, dass beispielsweise der Neubau von Atomkraftwerken bei Männern deutlich mehr Zustimmung findet als bei Frauen. Während 35 % der Männer dies befürworten würden, sind es nur 13 % der Frauen. Auch bei Stauseen mit Wasserkraftwerken sprechen Männer mehr Zustimmung (67 %) aus als Frauen (48 %).

Die Ergebnisse der Studie sowie Informationen zur Stichprobe finden Sie in der verlinkten Dokumentation.

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