Credit Suisse muss Klarheit schaffen und Schweizer Arbeitsplätze schützen

Die Credit Suisse Group hat heute über die künftige Strategie informiert. Weltweit kommt es aufgrund der verfehlten Geschäftspolitik der vergangenen Jahre zu einer Neuausrichtung des Geschäftsmodells – verbunden mit einem massiven Stellenabbau. Völlig unklar ist aber, wie stark die erfolgreiche Schweizer Division und die hiesigen Konzernfunktionen betroffen sind. Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) fordert von der Credit Suisse Klarheit über die Pläne für die Schweiz. Er nimmt dabei CEO Ulrich Körner beim Wort, der heute eine «starke Schweizer Bank» als «Kern» der neuausgerichteten Credit Suisse Group bezeichnet. Auch für den SBPV gilt: Das rentable Schweizer Geschäft ist zu stärken. 

(Zürich)(PPS) Vor einem Jahr kündigte die Credit Suisse Group massive Sparmassnahmen an. Noch heute bleibt das Ausmass des geplanten Stellenabbaus in der Schweiz im Dunkeln. Der Schweizerische Bankpersonalverband fordert von der Bank Klarheit. Die Mitarbeitenden der Division «Swiss Bank» arbeiten äusserst erfolgreich, sie garantieren die Basis für eine gesunde Geschäftsentwicklung der Credit Suisse Group in der Zukunft. Die Mitarbeitenden in der Schweiz sollen nicht den Preis für die verfehlte Geschäftspolitik von Teilen der Konzernleitung in den vergangenen Jahren bezahlen.

Der gute Sozialplan ist konsequent umzusetzen

Wenn die Credit Suisse in der Schweiz - vor allem bei den Konzernfunktionen - trotzdem Stellen abbaut, muss sie ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden in der Schweiz wahrnehmen. Der bestehende und gute Sozialplan (siehe Box) ist umzusetzen, damit der Stellenabbau zu möglichst wenig Schaden führt.

Der SBPV fordert von der neuen Führungsspitze der Credit Suisse, dem Standort Schweiz Sorge zu tragen und den nötigen Kulturwandel umzusetzen. Die alte Garde um alt-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner hat Verantwortung zu übernehmen. Sie hat die Credit Suisse in diese verheerende Situation manövriert und sollte zumindest den Anstand haben, ihre Boni zurückzuzahlen.

Gelebte Sozialpartnerschaft muss sich jetzt bewähren

Die gute sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Credit Suisse muss sich nun bewähren. Der Schweizerische Bankpersonalverband verfolgt die weitere Entwicklung kritisch und steht mit den Verantwortlichen der Bank im Kontakt. Falls nötig wird der SBPV bei der Credit Suisse intervenieren.

Schweizerischer Bankpersonalverband

Der Schweizer Bankpersonalverband (SBPV) ist seit über 100 Jahren die Stimme der Mitarbeitenden in der Banken- und Finanzwelt der Schweiz. Der Verband setzt sich für die stete Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein. Er ist anerkannter Sozialpartner in der Branche und Unterzeichner der beiden Gesamtarbeitsverträge VAB und der VAZ.

Funktionierender Sozialplan bei der Credit Suisse in der Schweiz

Für die Credit Suisse existiert in der Schweiz ein Sozialplan, den die Bank 2016 mit der Personalkommission und dem Schweizerischen Bankpersonalverband abgeschlossen hat. Sein Zweck ist, einen Stellenabbau sozial zu gestalten und von einem Stellenabbau betroffene Mitarbeitende bei ihrer internen oder externen Laufbahnfortsetzung zu unterstützen.

Konkret können die betroffenen Mitarbeitenden in einer bis zu 12-monatigen Neuorientierungsphase eine neue Stelle finden. Zusätzlich bietet der Sozialplan eine Frühpensionierung mit finanzieller Unterstützung ab dem 58. Lebensjahr an. In den letzten Jahren fand dank dem Sozialplan die überwiegende Mehrheit der betroffenen Mitarbeitenden eine interne oder externe Stelle.

Michael von Felten, Präsident SBPV
Christof Burkard, Fachverantwortlicher Sozialpartnerschaft SBPV

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