Digitaler Kochlehrgang zur Förderung der Berufsausbildung in Ruanda

Die Global Swiss Learning AG, die Blended-Learning-Lehrgänge für verschiedene Berufe konzipiert, ist eine Partnerschaft mit dem Verein Sangira – Freunde von Ruanda eingegangen. Der Zürcher Verein ist der erste Abnehmer dieser digitalen, interaktiven Form der beruflichen Grundausbildung, der sie in Afrika einsetzt, und zwar an seiner Berufsschule für Köchinnen und Köche in Nyamasheke.

(Zug / Zollikon)(PPS) Ruanda gilt zwar als die Schweiz Afrikas, doch das Land im Osten des Kontinents sieht sich auch mit vielen sozialen Problemen und damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert. So lebt ein grosser Teil der Bevölkerung, darunter viele junge, motivierte Menschen, in Armut und hat keinen Zugang zu beruflicher Ausbildung und zur Berufswelt. Um diesen Zustand zu verbessern, ist die Global Swiss Learning AG (GSL) mit dem Verein Sangira aus Zollikon (ZH), der sich der Entwicklung und der beruflichen Bildung in Ruanda verschrieben hat, eine Partnerschaft eingegangen. Das Zuger Unternehmen, das zusammen mit Schweizer Bildungspartnern und spezialisierten Autorenteams aus Fachexperten und -lehrern Blended-Learning-Lehrgänge für verschiedene Berufe entwickelt, beliefert Sangira mit den bestehenden Chef Kursen auf Englisch für Kochlehrlinge. Dabei handelt es sich um eine bewährte Lernform, bei der die jeweiligen Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert werden.

Zugang zu erstklassigen Lerninhalten

«Sangira wird unsere Chef Kurse an seiner Berufsschule im Distrikt Nyamasheke einsetzen», sagt Samuel Notz, Verwaltungsrat und CEO der Global Swiss Learning AG. Dies ermögliche nebst dem Zugang zu erstklassigen Lerninhalten für die Auszubildenden auch einen standardisierten Prozess, mit dem ein transparentes Reporting über die Lernfortschritte erfolgen kann. Finanziert werden die Lernmodule mit spezifisch für dieses Projekt gesammelten Gönnerbeiträgen. Jackie Helfenberger vom Verein Sangira ist dankbar, dass die dreistufigen Lernmodule von GSL in Ruanda verwendet werden können. «Dass wir der erste Abnehmer in ganz Afrika sind, macht uns stolz, sei doch Ruanda offen für das duale Bildungssystem der Schweiz», erklärt sie. An der Sangira Berufsschule seien 20 Laptops und Internet verfügbar, was den Einsatz der Lernmodule überhaupt erst möglich mache.

Die Lernmodule auf Englisch für Schweizer Koch/Köchin, die zusammen mit dem WIGL Verlag und dem Schweizer Kochverband entwickelt wurden, werden später noch punkto Ingredienzen und Lebensmittel an die lokalen Begebenheiten angepasst. Ab Dezember 2023 wird Franz Schwegler, langjähriger Direktor des Hotels Beau Site in Zermatt, als Projektleiter vor Ort die Lernmodule in der Kochausbildung an der von Sangira vor einem Jahr gegründeten Berufsschule für Hotellerie implementieren. Vorher bildet ihn ein Mastertrainer von GSL aus und bereitet ihn auf seine Aufgabe vor. Ziel ist es, dass für weitere Klassenzüge die Schule in der Lage ist, die Lern-Module selbst anzuwenden.

Neunmonatige Ausbildung

An der Berufsschule, zu der ein öffentliches Restaurant und eine Schulküche gehören, läuft gegenwärtig der dritte Klassenzug mit 80 Lernenden, der jeweils neun Monate dauert. Der erste Klassenzug umfasste 120 Schülerinnen und Schüler, die heute laut Jackie Helfenberger alle eine Berufsanstellung gefunden haben. Die Ausbildung besteht aus einem sechsmonatigen Theorie- und Praxisteil an der Schule und aus einem dreimonatigen externen Praktikum, in dem sich die 80 Lernenden des zweiten Klassenzugs gerade befinden. Nebst der Kochausbildung werden an der Berufsschule auch Kurse für Service, Reception und Housekeeping angeboten. Die Auszubildenden kommen zum Teil zu Fuss zur Schule und sind pro Wegstrecke bis zu je vier Stunden unterwegs.

Die Lehrgänge der GSL gibt es auch noch für Bäcker/-in, Konditor/-in, Confiseur/-in (zusammen mit der Fachschule Richemont), Gastgewerbe sowie voraussichtlich im kommenden Jahr für Mechanik und Elektrik. Durch ihren Online-Teil führt jeweils ein Avatar als Moderator. Die Blended-Learning-Lehrgänge werden bereits erfolgreich in Asien und Brasilien, aber auch in der Schweiz eingesetzt. Samuel Notz: «Da die Lehrgänge zeit- und ortsunabhängig absolviert werden können, sind sie im Zeitalter der Digitalisierung bestens geeignet, um auf der ganzen Welt mit ihnen zu arbeiten.» Die Kurse orientieren sich an den Lerninhalten, die in der beruflichen Schweizer Grundbildung für das Eidgenössische Berufsattest (EBA) und das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) eingesetzt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels, besonders in Hotel- und Gastrobetrieben, lassen sich die Lernmodule auch zur niederschwelligen Inhouse-Ausbildung in der Schweiz, im Ausland und für NGOs sinnvoll einsetzen.

Beitrag im Schweizer Fernsehen über die Sangira Berufsschule in Ruanda

Am Mittwoch, 15. November, strahlt das Schweizer Fernsehen um 21 Uhr im Sendegefäss SRF Reporter einen Beitrag über die Sangira Berufsschule in Ruanda aus. Reporter Pascal Nufer reiste dafür im letzten Sommer nach Nyamasheke und besuchte Berufsschule. Die Sendung begleitet unter anderem die Abschlussfeier des ersten Klassenzugs. Das Fernsehteam war auch dabei, als eine Gruppe aus jungen Bäckerlernenden aus der Schweiz ihre Fertigkeiten im Brotbacken an ihre ruandischen Berufskollegen und -kolleginnen weitergaben und die Schulbäckerei eröffneten.

www.srf.ch/play/tv/programm/2023-11-15

Firmenportrait: 

Über die Global Swiss Learning AG
Durch die Digitalisierung ist die Global Swiss Learning AG mit Sitz in Zug in der Lage, die Inhalte von Schweizer Berufslehrgängen online und zu erschwinglichen Kosten zur Verfügung zu stellen. Mit diesem bahnbrechenden Ansatz können Schweizer Berufsschulen ihre Fachausbildungen weltweit anbieten. Zusammen mit der Global Swiss Learning AG machen so die Schulen den Schritt ins Ausland und benötigen keine eigenen komplexen Strukturen.

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