Enttäuschender WEKO-Entscheid zur Fusion von Sunrise und UPC

Es geht in grossen Schritten aufs Duopol zu

(Bern)(PPS) Der Konsumentenschutz ist sehr überrascht über den Entscheid der Wettbewerbskommission (WEKO): Diese genehmigt den Zusammenschluss von UPC und Sunrise. Für den Konsumentenschutz ist nicht nachvollziehbar, warum die WEKO im aufziehenden Duopol kein Problem sieht. Es ist absehbar, dass nach einer Fusion der Dritte im Bunde, Salt, die beiden Telekomunternehmen Sunrise und Swisscom nicht mehr wirksam konkurrenzieren kann. Somit werden zwei grosse Player den Telekommarkt in der Schweiz untereinander gütlich aufteilen – wie dies bereits im Detailhandel der Fall ist.
 
Sara Stalder, Geschäftsleiterin Konsumentenschutz:

«Wenn die Fusion tatsächlich stattfindet, haben Sunrise und Swisscom die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz im Sack. Vor allem in ländlichen Regionen können sich die Telekomkunden schon heute kaum wehren, da sie nur eine kleine Auswahl an Konkurrenzunternehmen haben.»

«Der Zusammenschluss von Sunrise und UPC führt zu einer Konzentration im Vorleistungsmarkt. Kleine Anbieter müssen sich in die Netze von Swisscom oder Sunrise/UPC einmieten. Die beiden Telekomunternehmen können durch hohe Mietpreise die Konkurrenz im Endkundenmarkt klein halten. Dazu kommt: Auch die Regulationsbehörde Comcom kann nicht korrigierend eingreifen, da Swisscom bei der kürzlichen Revision des Fernmeldegesetzes erfolgreich lobbyiert und verhindert hat, dass auch das Glasfasernetz reguliert wird.»
 
«Sunrise und Swisscom werden zu den neuen Migros und Coop: Die Produkte sind im Wesentlichen die gleichen, die Preisunterschiede bewegen sich im Rappenbereich. Von hartem Konkurrenzkampf kann keine Rede sein - es herrscht vielmehr ein behagliches, arrangiertes Miteinander.»

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