Grossmütter wollen andere Wirtschaft

Grossmütter wollen andere Wirtschaft
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Alexandra_Gisler

Frühlingstagung der GrossmütterRevolution im Bildungshaus Kloster Kappel

(Zug)(PPS) Gegen 60 Frauen befassten sich am Donnerstag/Freitag mit der Frage, wie die heutige marktzentrierte Wirtschaft so umgestaltet werden kann, dass die un- und unterbezahlte Care-Arbeit mitgedacht und als Basis der Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt wird.

Die feministische Theologin, Ethikerin und Autorin Ina Praetorius zeigte in ihrem Referat auf, dass es gemäss Lehrbüchern bei Wirtschaft oder Ökonomie um die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen geht, die der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. Also um das, was in Haushalten als Care-Arbeit ununterbrochen getan wird. Die meisten Menschen verstünden jedoch unter Wirtschaft das, was mit Erwerbsarbeit, mit Geld und Finanzen verbunden ist. So zähle im Bruttoinlandprodukt BIP, der entscheidenden Messzahl eines Landes, nur das, was Geld kostet und einbringt. Und dies, obwohl statistische Ämter beweisen, dass der grösste Wirtschaftssektor die unbezahlte Arbeit ist. Diese sei zwar unverzichtbar, bleibe jedoch unsichtbar.

Umdenken gefordert

Eindrücklich wurden die Ausführungen durch den gratis abrufbaren Kurzfilm «Wirtschaft ist Care» https://vimeo.com/354588099 illustriert.

Die Referentin forderte deshalb ein Umdenken im Hinblick auf eine care-zentrierte Wirtschaft, die ein gutes Leben für alle im Einklang mit der Natur will. «Deshalb müssen wir die überholten patriarchalen Autoritätsverhältnisse in Bereich der Wirtschaft vom Rand in die Mitte verschieben», betonte sie. Um dies zu erreichen, brauche es Care-Tätige, die mit Autorität öffentlich sprechen, den Blick aufs Ganze richten und sich für eine Wirtschaft engagieren, die dem Leben dient.

Die Teilnehmerinnen diskutierten über mögliche konkrete Schritte von Veränderungen und bildeten zur deren Realisierung verschiedene Arbeitsgruppen. Die Arbeit wird an der Herbsttagung des Vereins GrossmütterRevolution am 7. November 2024 in Luzern fortgesetzt.

Das gemeinsame Jodeln im Chor der Klosterkirche zeigte, welche Kraft sich entfaltet, wenn sich unterschiedliche Frauen zu einer Stimme vereinigen.

Pressekontakt: 

Verein GmR
c/o Sandra Kaufmann
Sprützehusweg 8
6315 Alosen

admin @ grossmuetter.ch

Erreichbarkeit Geschäftsstelle idR.
Donnerstag 14.00-17.30 Uhr
Freitag 10.30 - 17:00 Uhr