HTW Chur: Der Stall im Dorf – Vernissage (13.2.2019), Ausstellung (14.- 28.2.2019) und Podiumsgespräch (20.2.2019) (Disentis/Mustér)

(Chur)(PPS) Mit dem neuen Zweitwohnungsgesetz und der Diskussion bezüglich der inneren Verdichtung verschärft sich die Frage nach der Zukunft der ungenutzten Ställe in den Dörfern. Viele Ställe stehen leer und haben ihre ursprüngliche Funktion verloren. Lassen sie sich umnutzen?

Im Rahmen des Zweitwohnungsgesetzes können neu auch ortsbildprägende Bauten festgelegt und unter Umständen umgenutzt werden: als Zweitwohnungen. Werden nun Ställe als ortsbildprägend eingestuft, was durchaus möglich und sinnvoll ist, wirft diese neue Ausgangslage die Frage nach dem Mehrwert ihrer Umnutzung für die jeweilige Gemeinde und die Öffentlichkeit auf. Nebst diesen Überlegungen zur Nutzung bzw. Umnutzung ergeben sich auch Fragen hinsichtlich des gestalterischen Ausdrucks und der Wirkung auf das Dorfbild.

Vorschläge von Studierenden: der «Fall Fürstenau»

Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit haben sich Architekturstudierende der HTW Chur gemeinsam mit ihren Dozenten Robert Albertin und Michael Meier mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Es ging dabei konkret um den Stallumbau und die Umnutzung zwischen Schloss Schauenstein und dem bischöflichen Schloss in Fürstenau.

Bei dieser Aufgabenstellung ging es nicht nur um den gestalterischen Ausdruck der Umnutzung eines Stalles. Es wurde auch auf dessen Nutzung und Funktion auf einem Grundstück in denkmalgeschützter Umgebung geachtet; so mussten die Studierenden sich mit möglichen Nutzungen auseinandersetzen und einen adäquaten Gebrauch des umgenutzten Gebäudes vorschlagen. Das Projekt wurde unter realistischen Rahmenbedingungen erarbeitet, welche zusätzlich detaillierte Materialisierungsvorschläge im Innen- und Aussenbereich erforderten. Ferner galt es auch, auf eine konstruktive und ökonomische Umsetzung zu achten – was der Alltag einer/eines engagierten Architekturschaffenden ist.

Die Umnutzung von Stallbauten im alpinen Raum ist oftmals eine grosse Herausforderung. Zum einen darf die Gebäudehülle nicht zu stark verändert, sprich modernisiert werden, sonst könnte der Bau seine ursprüngliche Identität verlieren. Zum anderen gilt es, eine zeitgemässe und adäquate Architektursprache zu finden. Im Verlauf der Suche nach umsetzbaren Ideen und ihrer effektiven Bachelorarbeit konnten die Studierenden der HTW Chur durch ihre intensiven Entwurfsarbeiten eine Vielfalt unterschiedlicher Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Es liegen nun Vorschläge für ein Weingut, ein Fürstenbad, eine Sattlerei, eine Meisterschule bzw. für Theaterräume und Wohnungsbauten vor.

Ausstellung und Podiumsgespräch

Im Spannungsfeld zwischen Nutzung und Schutz, Identität und adäquater Architektur, Dorfbild und Eigeninteresse bewegt sich die Diskussion, die am Mittwoch, 20. Februar 2019 im Peter Kaiser Saal im Kloster Disentis geführt wird. Organisiert wird die Veranstaltung durch die beiden Gemeinden Disentis/Mustér und Tujetsch. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Die begleitende Ausstellung mit den Arbeiten der Studierenden der HTW Chur ist vom 14. bis 28. Februar 2019 geöffnet und der Eintritt ist ebenfalls frei. Säulengang, Kloster Disentis, Via Claustra 1, 7180 Disentis/Mustér

Vernissage: Mittwoch, 13. Februar 2019, 17.00 Uhr, Pilgersaal, Kloster Disentis, Via Claustra 1, 7180 Disentis/Mustér

Podiumsgespräch: «Der Stall im Dorf»

Mittwoch, 20. Februar 2019, 20.00 Uhr, Peter Kaiser Saal, Kloster Disentis, Via Claustra 1, 7180 Disentis/Mustér

Begrüssung: Robert Cajacob, Gemeindepräsident Disentis/Mustér

Teilnehmer: 
Gion A. Caminada, Architekt
Giovanni Netzer, Gründer und Leiter Origen
Martin Candinas, Nationalrat
Iso Mazzetta, ehemaliger Gemeindevorstand Disentis/Mustér

Gesprächsleitung:
Christof Kübler, Kunsthistoriker

Weitere Auskünfte:
Robert Albertin, Dozent, Projektleiter, HTW Chur
T +41 81 286 24 78
robert.albertin @ htwchur.ch

Pressekontakt: 

Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur
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