Klimastreik Schweiz kritisiert den Bundesrat scharf

Der Bundesrat will den Kampf gegen das Fortbestehen der menschlichen Zivilisation weiterführen

(Bern)(PPS) Der Bundesrat erkennt zwar die Klimakrise und die Notwendigkeit, die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad zu beschränken, an, legt aber eine unzureichende sowie inkonsistente Klimastrategie vor und verkennt die gesellschaftlichen Folgen dieser klimapolitischen Untätigkeit. Die Strategie ignoriert die unzähligen Menschenleben, welche auf dem Spiel stehen. Dies kann der Klimastreik nicht billigen.

Für den Klimastreik zeigt die heute veröffentlichte “langfristige Klimastrategie” den fehlenden Willen des Bundesrates auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. “Es liegt nicht in ihrem Interesse, eine gerechte und ausreichende Antwort auf die Klimakatastrophe zu suchen.” so Klimaaktivistin Milena Hess und meint: “Vielmehr geht es darum, sich mit möglichst tiefen Kosten aus der Verantwortung zu nehmen!” Auch wenn erstmals offiziell das 1,5-Grad-Ziel als wissenschaftliche Grundlage gilt, entspricht die neue Klimastrategie praktisch nicht dem, was zur Erreichung dieses Ziels gefordert und umgesetzt werden muss. Der Klimastreik fordert konkrete Massnahmen statt leere Versprechen. 

Die Klimastrategie setzt auf technische Wunderlösungen, statt den nötigen Systemwandel einzuleiten. Die Erhaltung des ökonomischen und politischen Status Quo scheint dem Bundesrat wichtiger als die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen. Des Weiteren beruft sich der Bund auf die Energieperspektiven 2050+, welche vollkommen unzureichend sind und vom Klimastreik bereits scharf kritisiert wurden. Seine Inhaltsleere versucht die Strategie durch den Verweis auf einen Bericht zu den NET zu verbergen, welcher mit aus den Wolken gegriffenen Kapazitäten rechnet und so falsche Sicherheit vermittelt.

“Die Klimastrategie ignoriert die drohende Gefahr einer ausser Kontrolle geratenen Klimakatastrophe. Das Prinzip eines CO₂-Budgets wird in der Klimastrategie vollkommen ausser Acht gelassen. Die Tatsache, dass ab einem gewissen CO₂-Ausstoss Vorgänge in den globalen Ökosystemen ausgelöst werden, die nicht einfach zurückgedreht werden können, wird schlicht ignoriert.” meint Klimaaktivist Gary Domeniconi. Das CO₂-Gesetz als Basis dieser Strategie zu nehmen, steht in direktem Widerspruch zum 1,5-Grad Ziel, denn dies ist damit noch lange nicht zu erreichen. Ausserdem zeigt es die Inkonsistenz der gesamten Strategie auf.

Mit dieser Klimastrategie verfolgt der Bund das unverschämte Ziel von Netto Null bis 2050 und lässt somit jegliche historisch bedingte Verantwortung der Schweiz ausser Acht. “Als reiches Land, welches in der Vergangenheit und noch heute viel zu viele Emissionen verursacht, ist es eine Pflicht, viel schneller Netto-Null zu erreichen als der globale Durchschnitt. Die Arroganz vom 2050-Ziel zu sprechen, reiht sich als weiterer Akt in ein Trauerspiel politischer Unfähigkeit ein”, so Klimaaktivistin Annika Lutzke.

Insgesamt zieht Klimastreik Schweiz somit eine unbefriedigende Bilanz. “Soll dies die Antwort der Schweiz auf die grösste Herausforderung der Menschheit sein, führt die Schweiz die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weiter.” meint Klimaaktivistin Milena Hess und sagt: “Der Bundesrat verkennt, dass mit dieser unzulänglichen Strategie Millionen Menschen sterben werden und spricht stattdessen hauptsächlich von finanziellen Folgen und Zusatzkosten!”

Dass für den Bundesrat die Bestrebungen, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, eine finanzielle Abwägung ist, zeigt klar auf, dass das Interesse des Profits über dessen der Menschen stehen. “Aus Sicht des Klimastreiks ist dies eine total unhaltbare Haltung. Bereits jetzt sterben 400’000 Menschen jährlich an den direkten Folgen der Klimakatastrophe und diese Zahlen steigen ungebremst mit jedem weiteren Tag der Untätigkeit. Dabei von finanziellen Folgen zu sprechen ist ein wortwörtlich tödlicher Affront an die Menschheit.” stellt Klimaaktivist Dominik Waser klar.

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