Pro Natura unterstützt die Ernährungsinitiative

 Pro Natura unterstützt die Ernährungsinitiative
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Matthias Sorg

(Basel)(PPS) Der Delegiertenrat von Pro Natura hat mit grossem Mehr beschlossen, die Unterschriftensammlung zur Ernährungsinitiative zu unterstützen. Eine Stärkung der pflanzlichen Ernährung, wie sie die Initiative vorsieht, reduziert Land-, Wasser- und Energieverbrauch und damit auch den Druck auf die stark bedrohte Naturvielfalt.

«Angesichts von Klima- und Biodiversitätskrise ist ein Wandel unseres Ernährungssystems dringend nötig», betont Pro Natura Präsidentin Ursula Schneider Schüttel. «Die Stärkung der pflanzlichen Ernährung, welche die Ernährungsinitiative anstrebt, ermöglicht uns, wertvolle Ressourcen zu schonen, der Natur mehr Platz einzuräumen und gleichzeitig die Selbstversorgung zu erhöhen», erklärt sie den Entscheid des Pro Natura Delegiertenrates vom 2. Dezember zur Unterstützung der Initiative. Die Forderungen der Initiative an die Schweizer Landwirtschafts- und Ernährungspolitik würden zudem auch denen des Bundesrats für die «Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik» entsprechen, so Schneider Schüttel.

Umweltoptimierte Ernährung als Ziel

Heute wächst auf rund 60 Prozent unseres Ackerlandes Viehfutter anstatt Nahrung für Menschen. Das ist eine gewaltige Verschwendung von Land, Wasser und Energie. Würden wir da, wo wir heute Tierfutter anbauen, stattdessen Nahrung für unsere Teller produzieren, könnten wir den Ertrag für die menschliche Ernährung verzehnfachen und damit den Selbstversorgungsgrad stark erhöhen. Dazu braucht es diverse Änderungen an den aktuellen politischen Rahmenbedingungen zur Stärkung der bisherigen marginalen staatlichen Unterstützung einer umweltoptimierten Ernährung.

Überdüngung von Lebensräumen stoppen

Die Schweiz hat innerhalb Europas eine rekordhohe Dichte an Nutztieren, weil zusätzlich zum inländischen Ackerfutter noch 1.2 Millionen Tonnen Futter jährlich importiert werden. Unser Hunger nach Fleisch, Eiern und Milchprodukten beansprucht im Ausland gleich nochmals die Ackerfläche der Schweiz. Was vorne beim Tier hineingeht, kommt hinten wieder als Dünger in Form von Mist und Gülle heraus. Die Überdüngung ist in vielen Regionen der Schweiz gravierend. Darunter leiden wertvolle Naturschutzgebiete wie Moore und Trockenwiesen sowie Seen, die teuer künstlich belüftet werden müssen. Auch für uns Menschen sind die heutigen Verhältnisse ungesund. Der durchschnittliche Konsum tierischer Eiweisse übersteigt das vernünftige Mass deutlich. Der Allgemeinheit entstehen durch das fehlgeleitete Ernährungssystem Kosten in Milliardenhöhe. Noch bis Ende 2024 kann man sich mit einer Unterschrift für die Initiative gegen diese Kosten und für die Natur wehren.

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