SBB: Corona-Krise verzögert Lokführer-Ausbildung

(Bern)(PPS) Die SBB hat Rekrutierung und Ausbildung von Lokpersonal stark intensiviert. Im Herbst 2020 werden rund 340 Lokführerinnen und Lokführer in Ausbildung sein. Trotz dieser Offensive bleiben die Bestände vorerst knapp. Die Coronavirus-Krise verschärft die Situation zusätzlich, da die Ausbildung mit Verzögerung bzw. im Rahmen von aufwändigen Schutzkonzepten durchgeführt werden muss. Mit einer deutlichen Entspannung kann erst ab Mitte 2021 gerechnet werden. Deshalb fährt die SBB gewisse Leistungen, die in Folge der Covid-19-Krise ausgesetzt wurden, nicht wieder hoch.

Durch die Coronavirus-Krise hat sich der Ressourcenmangel beim Lokpersonal verschärft, da viele Aus- und Weiterbildungen während längerer Zeit nicht durchgeführt werden konnten. Zudem sind die Ausbildungen auf den Fahrzeugen auch heute nur mit Restriktionen möglich. So wird die Schulung auf dem Führerstand aktuell mit weniger Personen durchgeführt, was zu einer Verdoppelung der Ausbildungstage führt. Folglich verschiebt sich der Abschluss der Ausbildungsklassen um zwei bis vier Monate und die Erhöhung der Ausbildungsklassen wird erst im Laufe des Jahres 2021 Wirkung zeigen.

Vereinzelte Anpassungen im Fahrplanangebot

Bis Ende Jahr bleibt die Situation in der West- und Deutschschweiz angespannt. Im Rahmen der Coronakrise wurde das Angebot reduziert und seit dem 11. Mai 2020 wieder schrittweise hochgefahren. Aufgrund der angespannten Personalsituation werden in einzelnen Regionen bis auf Weiteres bestimmte Leistungen noch nicht wiedereingeführt.

  • Im Raum Lausanne/Genève und Brig werden die Zusatzzüge in der Hauptverkehrszeit nicht hochgefahren. Gleiches gilt im Regionalverkehr zwischen Lausanne und St. Maurice, Vallorbe und Le Brassus sowie Lausanne und Vallorbe. Diese Massnahmen gelten bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020.
  • Ebenfalls betroffen sind Leistungen des Léman Express. Gemeinsam mit den französischen Partnern werden derzeit die Angebotskonzepte im Detail ausgearbeitet und so rasch wie möglich kommuniziert.
  • In der Zürcher S-Bahn sind Leistungen, die im Zuge der Covid-19 bedingten Angebotsausdünnungen ausgesetzt wurden, erst teilweise (S20, S21, S23) oder noch gar nicht (S42) wieder hochgefahren. Diese Leistungen werden bis mindestens am 6. September weiterhin nicht angeboten.
  • Die Zusatzzüge im Fernverkehr zwischen Zürich und Luzern in der Hauptverkehrszeit verkehren bis zum Fahrplanwechsel nicht.

Weitere Angebotsanpassungen werden aktuell geprüft. Die SBB unternimmt ihr Möglichstes, um die Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten.

Sämtliche Anpassungen sind im Onlinefahrplan abgebildet. Die SBB empfiehlt den Reisenden die gewünschte Verbindung vor der Fahrt im Onlinefahrplan zu überprüfen.

Die SBB entschuldigt sich bei den Kundinnen und Kunden für allfällige Unannehmlichkeiten. Um die Situation beim Lokpersonal zu verbessern, wurde die Zahl der Ausbildungsklassen bereits 2019 deutlich erhöht. Im Herbst 2020 werden rund 340 Lokführerinnen und Lokführer gleichzeitig in Ausbildung sein, das sind zehn Prozent des Lokpersonals der SBB. Zudem ist geplant, dass das Lokpersonal der SBB künftig auf mehr Strecken und Fahrzeugtypen ausgebildet werden, damit sie flexibler eingesetzt werden können.

Die SBB bedankt sich herzlich bei allen Lokführerinnen und Lokführern für ihren grossen Effort, um unbesetzte Touren zusätzlich zu übernehmen.

Wie werden Sie Lokführer/in?

Weil die Babyboomer-Jahrgänge pensioniert werden, braucht die SBB in den nächsten Jahren rund 1000 neue Lokführerinnen und Lokführer. Die Ausbildungen für Lokführerinnen und Lokführer hat eine zweijährige Vorlaufzeit. Die aktuellen Ausbildungsklassen sind nahezu vollbesetzt. In den im Herbst beginnenden Klassen hat es aber noch freie Plätze. Weitere Informationen zur Lokpersonal-Ausbildung finden sich auf der SBB Website.

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