Zu viele Vermietende geben Mietpreissenkung nicht weiter

(Bern)(PPS) Der heute veröffentlichte neue Mietpreisindex bestätigt: Vermieter*innen geben die Senkung des Referenzzinses nicht automatisch weiter. Nur gerade mal 6,3% der Mieter*innen haben bisher von der Senkung im März profitiert und eine Mietpreisreduktion erhalten. Die Vermieterparteien halten sich also nicht an die gesetzlich vorgegebenen Spielregeln. Das Ergebnis: Übersetzte Renditen für die Vermieterpartei, missbräuchlich hohe Mieten für die Mietenden. Dagegen hilft einzig eine automatische und regelmässige Überprüfung der Mieten, wie sie derzeit die Mietpreis-Initiative fordert.

Der heute veröffentlichte Mietpreisindex zeigt, dass Vermieterparteien Mietpreissenkungen nicht automatisch weitergeben. «Indem sie die Senkungen des Referenzzinssatzes ignorieren, nutzen sie das System und damit die Mietenden aus. Das ist unzulässig, denn gleichzeitig verpassen die meisten Vermietenden keine Gelegenheit, die Mieten nach oben anzupassen. Diese Doppelmoral ist inakzeptabel», kritisiert Carlo Sommaruga, MVS-Präsident. Wenn die Mietenden nicht von sich aus aktiv werden, erhalten sie fast nie eine Senkung. Denn viele kennen ihre Rechte nicht oder fürchten sich vor Konsequenzen. «Dieses Ungleichgewicht schwächt die Position der Mietenden noch zusätzlich, und für die meisten von ihnen ist die Miete der grösste Budgetposten», sagt Sommaruga.

Neue Senkung des Referenzzinses: Mieter*innen müssen handeln

Am 1. September wurde der Referenzzinssatz erneut um 0,25% auf 1,25% gesenkt. Diese Senkung berechtigt wiederum viele Mietende zu einer Mietpreisreduktion. Der Mieterinnen- und Mieterverband ermutigt sie, ihre Situation mit dem Mietzinsrechner des MV zu überprüfen und anschliessend ihre Rechte geltend zu machen. «Die Vermieterparteien müssen fair handeln, die gesetzlichen Grundlagen respektieren und die Senkung von sich aus weitergeben. Leider zeigt sich in unseren Beratungen, dass sie die Senkungen zu oft umgehen, etwa indem sie ungerechtfertigte Kostenpauschalen verrechnen oder andere Ausflüchte suchen», betont Michael Töngi, MVS-Vizepräsident.

Die Mietpreis-Initiative ist die Lösung

Das Prinzip der auf Kosten basierten Miete ist nicht nur gerecht, sondern auch gesetzlich verankert. Sie wird allerdings in der Realität kaum angewendet, da Mieterinnen dafür ihre Vermieter konfrontieren müssen. Diese Ausgangslage ermöglicht es den Vermietenden, übersetzte Gewinne zu erzielen - aus diesem Grund hat der MVS im Sommer eine Volksinitiative lanciert. Das Ziel ist klar: die Stärkung der Kostenmiete inklusive einer automatischen und regelmässigen Überprüfung, denn nur so kann die Mietpreis-Explosion gestoppt werden.

Pressekontakt: 

Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz
Monbijoustrasse 61
Bern 3007

Carlo Sommaruga, Präsident, 079 221 36 05
Michael Töngi, Vizepräsident, 079 205 97 65
Linda Rosenkranz, Generalsekretärin, 079 743 50 47