Traumatische Bilder – von Kinderhand gezeichnet

Traumatische Bilder – von Kinderhand gezeichnet
Bild Rechte: 
Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz

(Bern)(PPS) Rund 420 Millionen Kinder weltweit wachsen in Krisengebieten auf. Zeichnungen syrischer Kinder in der Winterkampagne von SOS-Kinderdorf Schweiz zeigen die Traumata dieser Kinder aber auch die Wirkung professioneller Traumatherapie.

Strichmännchen und Strichfrauchen, die sich an den Händen halten, ein Haus, ein Baum und eine lachende Sonne – so sehen Kinderzeichnungen in der Schweiz meist aus. Nicht so in den weltweiten Krisengebieten. Waffen, Blut und zerstörte Gebäude dominieren die Bilder von Azzam*, Nada* und Baraa*, die im SOS-Kinderdorf in Syrien untergekommen sind.

Trauma mit lebenslangen Folgen

Weltweit wachsen rund 420 Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten auf. Ihr Alltag ist geprägt von Gewalt, Zerstörung und dem Verlust geliebter Menschen. „Hier habe ich meinen Bruder in seinem Grab gezeichnet“, erzählt der zehnjährige Azzam* während der Traumatherapie im SOS-Kinderdorf. Er hat den Angriff auf Aleppo miterlebt. „Solch einschneidende Erlebnisse in der Kindheit führen in den meisten Fällen zu schweren Traumata“, weiss Teresa Ngigi, Traumaexpertin bei SOS-Kinderdorf. Allein in Syrien sind 85 Prozent aller Kinder von den anhaltenden Konflikten traumatisiert. „Ohne psychologische Hilfe leiden sie ein Leben lang an Lernschwächen, Panikattacken und sind sozial auffällig“, so die Psychologin.

Kinder lernen, sich mitzuteilen

Um das zu verhindern und traumatisierten Kindern weltweit ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, schult SOS-Kinderdorf seine Betreuungspersonen vor Ort in der Traumabewältigung. Das Kinderhilfswerk ist in 136 Ländern aktiv, viele davon sind von Krieg und internen Konflikten zerrüttet. Ngigi beispielsweise reist für SOS-Kinderdorf regelmässig nach Syrien und gibt dort ihr Fachwissen weiter. «Nach einem Trauma ist es sehr wichtig, sich – in welcher Weise auch immer – mitzuteilen», erklärt die Expertin. «Das kann auch ohne Worte geschehen. Wir helfen den Kindern, sich auf ihre Weise auszudrücken: mit Zeichnen, Kunsttherapie, Singen, Tanzen und anderen Aktivitäten». So gelingt es den Kindern allmählich das Erlebte zu verarbeiten und wieder Vertrauen zu fassen.

Professionelle Hilfe bringt Hoffnung

Die Wirkung und Wichtigkeit von psychologischer Hilfe für traumatisierte Kinder stehen im Zentrum der Winterkampagne von SOS-Kinderdorf Schweiz. Sie zeigt Kinderzeichnungen aus der Traumatherapie im SOS-Kinderdorf in Saboura, einer Kleinstadt vor Damaskus. Dort leben derzeit 80 Kinder, die im Krieg ihre Eltern verloren haben oder deren Eltern sich nicht länger um sie kümmern können. Das Kinderdorf ist eine von sechs SOS-Einrichtungen in Syrien, in denen Kinder die dringend notwendige psychologische Unterstützung erhalten. Nachdem Azzam*, Nada* und Baraa* zu Beginn der Therapie vor allem gewalttätige Szenen zeichneten, sind ihre Bilder heute wieder fröhlich. Ein schönes Haus, lachende Menschen und ein Spielplatz zeigen, dass die Kinder wieder Hoffnung geschöpft haben.

Die Geschichten von Azzam*, Nada*, Baraa* und drei weiteren Kindern aus dem SOS-Kinderdorf in Saboura finden Sie auf der Webseite von SOS-Kinderdorf Schweiz.
* Namen geändert

Firmenportrait: 

SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf ist ein privates, politisch und konfessionell ungebundenes Kinderhilfswerk. Die Organisation gibt weltweit in über 135 Ländern gefährdeten Kindern und Jugendlichen ein bleibendes und liebevolles Zuhause und fördert ihre Entwicklung nachhaltig. Die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz mit Sitz in Bern finanziert SOS-Programme mehrheitlich in Entwicklungsländern.
Weitere Informationen unter: www.sos-kinderdorf.ch

Pressekontakt: 

Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz
Nathalie Rutz, Leiterin Kommunikation
Schwarztorstrasse 56
3007 Bern

nathalie.rutz @ sos-kinderdorf.ch
Tel. 031 979 60 64