In Zug entsteht Blaupause für städtische Abfallentsorgung

Kantonale Abfallentsorgung wird mit Solarenergie elektrifiziert.

(Baar / Immensee)(PPS) Ab 1. Januar 2025 soll die Abfallbewirtschaftung des Kantons Zug neu mit E-Fahrzeugen abgewickelt werden. Das Zuger Unternehmen R. Hürlimann Transporte hat die kantonale Ausschreibung der ZEBA Zug gewonnen und befindet sich mitten in der Umsetzung des anspruchsvollen Auftrags: Gemeinsam mit Risi Immobilien und convoltas entwickeln die Partner in der Gulmmatt eine innovative Areallösung mit Signalwirkung.

Ein wenig ausserhalb von Baar blickt Martin Uhr, Geschäftsführer der convoltas AG, auf eine der grössten Solaranlagen des Kantons Zug. Diese hat sein Unternehmen in der Gulmmatt, auf dem Areal der Risi Immobilien AG, bereits 2021 fertiggestellt. Rund 1.75 Megawatt produziert diese zu Peak-Zeiten. Das Innerschwzyer Unternehmen hat im vergangenen Jahr schweizweit weitere 22 Grossanlagen und 16 kleinere Photovoltaik-Anlagen gebaut – hauptsächlich in der Zentralschweiz und in den Kantonen Zürich und Aargau. Nun bricht für convoltas in der Gulmmatt ein weiteres Kapitel an, dessen Strahlkraft über die Kantonsgrenzen hinaus tragen soll, wie Martin Uhr betont: „Dieses Projekt zeigt, wie man mit einer weitsichtigen Planung unternehmerische Entwicklungspotenziale schrittweise erschliessen und damit den sich verändernden Anforderungen in Zukunft begegnen kann.“

Zero Emission: Gulmmatt wird zum Herzstück

Um die kantonale Abfallbewirtschaftung ab 1. Januar 2025 mit alternativem Antrieb umzusetzen, hat die R. Hürlimann AG Transporte zusammen mit Gulmmatt-Besitzer und SVP Kantonsrat Adrian Risi die convoltas AG beauftragt, eine entsprechende Areal-Lösung zu entwickeln, um die im Projekt inbegriffenen voll elektrischen acht Kehrrichtfahrzeuge mit Strom zu versorgen. Das Projekt umfasst den Bau einer neuen Trafostation und einer Ladestation, sowie die optionale Integration eines Energiespeichers. Für jedes Fahrzeug stehen je 50 kW zur Verfügung. Bei Bedarf können diese jedoch auch schneller mit 150 – 180 kW beispielsweise über Mittag hälftig geladen werden, um kürzere Touren zu absolvieren. Auslastungstechnisch ist die Trafostation in der Lage, 32 Fahrzeuge gleichzeitig mit Strom zu versorgen.

Areallösungen als Schlüssel für Elektrifizierung

Das Projekt in der Gulmmatt wurde von R. Hürlimann Transporte und der convoltas für Abfalltouren im Kanton Zug massgeschneidert. Die convoltas AG unterstützt während der gesamten Projektdauer und schafft mithilfe der zu erwartenden Erkenntnisse – innerhalb voraussichtlich zweier Jahre – eine Blaupause für ein skalierbares Geschäftsmodell, das Areallösungen für E-Mobilität möglich macht. Martin Uhr erklärt: „Die Umstellung auf alternative Antriebe trägt massgeblich zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Kanton Zug bei und ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Zukunft.“

Netzstabilität bereits eingeplant

Für die Eigenverbrauchsoptimierung des Areals ist bereits ein Energiespeicher eingeplant. Damit liesse sich der am Standort produzierte Solarstrom speichern. Er dient ebenso dem Lastmanagement und wäre in der Lage mit einem intelligenten Energiemanagement-System die Lastspitze zu senken. Damit können der Verbrauch und auch die Solarstromproduktion netzdienlich gesteuert werden, was die Versorgung auch in Zukunft sichert und möglichen Engpässen und Notsituationen im Versorgungsnetz entgegenwirken kann.

Bild: vlnr. Martin Uhr, Adrian Risi, Reto Hürlimann