Modell führt zu besserem Hochwasserschutz

Modell führt zu besserem Hochwasserschutz
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Internationale Rheinregulierung

Der Rhein in klein – einzigartige Modellversuche für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi in Dornbirn

(St. Margrethen)(PPS) Der Hochwasserschutz im Rheintal muss verbessert werden. In der Modellversuchshalle in Dornbirn liefern anspruchsvolle Versuche die Resultate für eine optimale Planung. Ein Tag der offenen Tür am 21. Mai 2022 erlaubt faszinierende Einblicke in die Bewegungen des Rheins.

Das Modell, welches in einer alten, stattlichen Industriehalle in Dornbirn aufgebaut wurde, zählt zu den grössten in Europa. Im Massstab 1:50 erstreckt es sich über rund 100 Meter und bildet einen Rheinabschnitt von fünf Kilometern exakt nach. Dann heisst es „Wasser marsch“ und die Wasserbauingenieure können analysieren, wie genau der Rhein durch sein Bett fliesst. Durchgeführt werden die Versuche von der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie der ETH Zürich - im Auftrag der Internationalen Rheinregulierung.

Bessere Ufersicherung

Zwar gibt es heute Computersimulationen und gute Berechnungsmethoden. Doch im Wasserbau liefern Modellversuche in der Regel die genauesten und verlässlichsten Ergebnisse. In Dornbirn zeigen sie, wie sich die Rheinsohle nach der Umsetzung des geplanten Hochwasserschutzprojekts Rhesi entwickelt. So werden etwa die Höhenunterschiede zwischen Kiesbänken und Eintiefungen deutlich sichtbar. Dadurch kann die Ufersicherung entlang des Flusses korrekt geplant werden.

Derzeit wird am Abschnitt Oberriet-Koblach gearbeitet, der die künftig breiteste Stelle des Rheins abbildet. Hier wird auch untersucht, wie der Rhein am schnellsten zur „Mitarbeit“ angeregt wird. ETH-Professor Robert Boes erklärt: «Ziel ist es, dass der Rhein den grössten Teil der Materialumlagerungen, die für die geplanten Aufweitungen notwendig sind, selbst erledigt. Die Modellversuche haben gezeigt, dass in bestimmen Bereichen jedoch Initialmassnahmen erforderlich sind, um ihm die «Mitarbeit» zu erleichtern. Diese werden derzeit im hydraulischen Modell geprüft und optimiert.»

Überraschende Ergebnisse

Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten an der Modellstrecke zwischen Widnau und Höchst. Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi, ist mit den Ergebnissen dieses ersten Versuchsabschnitts zufrieden: «Die Übereinstimmung zwischen den Berechnungen und den Modellversuchen ist sehr hoch. Es haben sich also dort Kies- und Sandbänke sowie Eintiefungen gebildet, wo dies erwartet wurde.» Die Versuche hätten aber auch überraschende Ergebnisse geliefert: «Die Wasserbausteine müssen nicht so gross sein wie ursprünglich geplant. Zudem haben wir eine Methode zur Sicherung der Brückenpfeiler gefunden, die auch grossen Verklausungen, also Staustellen wegen Treibgut oder Totholz während Hochwassern, standhält.» 

Tag der offenen Tür mit gratis Anreise und Foodtrucks

Am Samstag, 21. Mai 2022, öffnet die Modellversuchshalle von 11.00-17.00 Uhr ihre grossen Tore für alle Rheintalerinnen und Rheintaler. Spannende Führungen, ein Blick in die Zukunft des Rheins mittels Augmented Reality und die aktuellen Pläne warten auf die Besucherinnen und Besucher. Für das leibliche Wohl sorgen verschiedene Foodtrucks vor der Halle: Herberts Dorfmetzg, Mr. Fish, Margari Pizza, die Eisdiele Kolibri und Sasu Cafe sind mit dabei und bieten eine vielfältige Auswahl von Speisen und Getränken. Die Anreise mit den Vorarlberger Verkehrsbetrieben zur Busstation Sägerbrücke / CampusV ist kostenfrei. Ein entsprechendes Ticket muss vor der Fahrt generiert werden:  https://www.vmobil.at/veranstaltertickets/tag-der-offenen-tuer-modellver.... Aus der Schweiz ist die gratis Anreise ab Bahnhof St. Margrethen mit der Bahn möglich. Parkplätze stehen bei der Firma Ölz, Achstrasse 9, in Dornbirn zur Verfügung. Die Wege zur Halle sind ab der Bushaltestelle Sägerbrücke/Campus V sowie ab dem Parkplatz ausgeschildert.

Öffentliche Führungen

Für die breite Öffentlichkeit sind noch bis Ende 2022 Führungen am Rheinmodell in Dornbirn möglich. Diese finden in regelmässigen Abständen am Samstagnachmittag sowie am Dienstagabend statt. Gruppen ab 10 Personen können sich zudem per E-Mail oder Telefon für private Führungen anmelden: info @ rheinregulierung.org oder +41 (0)71 747 71 00. Auf der Webseite www.rhesi.org finden sich weitere Informationen.

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Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi
Das Projekt Rhesi (rhesi.org) hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Rheintal zum Ziel. Die Abflusskapazität des Rheins wird über die gesamte Länge der Internationalen Strecke (Rheinkilometer 65 bis 91) von 3‘100 auf 4‘300 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. So schützt das Projekt Rhesi im St. Galler und Vorarlberger Rheintal den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300'000 Menschen und verhindert Sachschäden von rund zehn Milliarden Franken. Für die Erreichung dieses Ziels sind bauliche Massnahmen notwendig, die den gesetzlichen Vorgaben Österreichs und der Schweiz entsprechen. Unter anderem umfasst dies die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, ökologische Aufwertungen sowie den sparsamen Umgang mit den Ressourcen.

Die Internationale Rheinregulierung
Mit dem Staatsvertrag von 1892 zwischen Österreich und der Schweiz wurde die Internationale Rheinregulierung (www.rheinregulierung.org) gegründet. Seit über 125 Jahren kümmert sich die zweistaatliche Organisation im Auftrag der Staaten um den Hochwasserschutz auf der Rheinstrecke zwischen der Illmündung und dem Bodensee. Die Führung der Internationalen Rheinregulierung obliegt der Gemeinsamen Rheinkommission.

Pressekontakt: 

Internationale Rheinregulierung
Parkstrasse 12
CH-9430 St. Margrethen