Minergie gibt es nun auch in Italien

Minergie gibt es nun auch in Italien
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Verein Minergie 

(Basel)(PPS) Der Verein Minergie weitet seine Bestrebungen für das klimafreundliche Bauen auf Italien aus und hat den Verein «Minergie Italien» mitgegründet. Die Verantwortlichen von Minergie Schweiz erhoffen sich so unter anderem bei der Kühlung von Gebäuden wichtige Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen.

Minergie ist neben der Schweiz bereits international präsent – mit Italien kommt nun ein weiteres europäisches Land hinzu. Wie in der Schweiz, ist auch Minergie Italien als Verein organisiert. Am Freitag wurde in Verona der Standard Minergie in Italien offiziell lanciert. Minergie-Geschäftsleiter Andreas Meyer Primavesi ist überzeugt, dass sowohl Italien wie die Schweiz voneinander profitieren werden. «Gerade in Sachen Gebäudekühlung hat Italien mehr Erfahrung. Bei uns wird es irgendwann auch nicht mehr möglich sein, Gebäude ohne Kühlung angenehm zu temperieren», so Meyer Primavesi.

Lokal angepasste Anforderungen

Die Initiative für «Minergie Italien» stammt aus Italien selbst. Das Land möchte die Bauqualität verbessern und zugleich einen Fortschritt bei der Energieeffizienz und dem klimafreundlichen Bauen erreichen. Bindeglied zum Verein in der Schweiz ist Milton Generelli, Leiter der Minergie-Agentur der italienischsprechenden Schweiz, der beim Verein Minergie Italien als Vizepräsident im Vorstand wirkt. Zunächst liegt der Fokus auf Norditalien, wobei der Standard für ganz Italien gilt – und erste Pilotprojekte im Süden bereits zertifiziert wurden. Die Anforderungen unterscheiden sich in gewissen Punkten von jenen in der Schweiz: In Italien ist die Verbesserung der Bauqualität mittels Anforderungen an den Planungs- und Bauprozess ein wesentlicher Bestandteil der Zertifizierung. Hingegen muss zum Beispiel bei einem Minergie-Gebäude in Italien im Gegensatz zur Schweiz nicht die maximal mögliche Dachfläche mit einer Photovoltaik-Anlage belegt werden. Zudem werden die Treibhausgasemissionen in der Erstellung in Italien nur als Wahlkriterium berücksichtigt, während Dämmung und Kühlung besonders im Fokus stehen.

Erwartungen werden am Anfang tief gehalten

In der Schweiz werden jährlich rund 1’800 Gebäude nach Minergie zertifiziert. Obwohl Italien ein deutlich grösseres Land ist, werden die Erwartungen vorerst tief gehalten. «Wenn wir im ersten Jahr 30 Gebäude zertifiziert haben, bin ich zufrieden. Wir sind in der Startphase eines neuen Standards mit neuen Ansätzen für Italien», sagt Milton Generelli. Da bereits am Lancierungsevent am Freitag 20 Pilotprojekte ausgezeichnet wurden, stehen die Chancen sehr gut, dass dieses Minimalziel erreicht wird.

Minergie ist der Schweizer Baustandard für Komfort, Effizienz und Klimaschutz – sowohl in Neubauten als auch bei Modernisierungen. Eine besondere Rolle spielen dabei die hochwertige Gebäudehülle, ein kontrollierter Luftwechsel sowie die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz. Minergie-Bauten setzen konsequent erneuerbare Energien ein, nutzen das Potenzial der Solarenergie, sind CO2-frei im Betrieb, minimieren die Treibhausgasemissionen in der Erstellung und verfügen über ein konsequentes Energiemonitoring mit dem Modul Monitoring+.

Die drei bekannten Baustandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A können mit dem Zusatz ECO erweitert werden. Das neue Label Minergie-Areal wird auf gesamte Areale angewendet und berücksichtigt zusätzlich den Aussenraum und die Mobilität. Minergie-Betrieb ergänzt das Portfolio für einen energieeffizienten Betrieb. Minergie gewährleistet somit eine Qualitätssicherung in allen Phasen – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb.

Bild: 250 Personen sind am Freitag zur Lancierung von Minergie Italien in das Hotel Crowne Plaza in Verona gekommen. Bild: Tagliani group ADV

Pressekontakt: 

Verein Minergie 
Geschäftsstelle
Bäumleingasse 22
4051 Basel

Marcel Habegger,
061 205 25 63
marcel.habegger @ minergie.ch