Substanzkonsum bei Jugendlichen: Rückgang beim Alkohol – weiterhin hoher Vapekonsum

Substanzkonsum bei Jugendlichen: Rückgang beim Alkohol – weiterhin hoher Vapekonsum
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Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg

(Bern)(PPS) Seit 10 Jahren erfasst das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg den Substanzkonsum von Jugendlichen im Kanton Bern und im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg. Die Auswertung des ersten Halbjahres 2025 zeigt erfreulicherweise einen anhaltenden Rückgang beim Alkoholkonsum. Der Vape-Trend hält jedoch an und der Tabakkonsum nimmt wieder leicht zu.

Im Rahmen der Suchtpräventions-Workshops des Blauen Kreuzes BE-SO-FR werden die teilnehmenden Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren anonym zu ihrem Konsumverhalten und ihren Beweggründen befragt. Seit 2016 nehmen jedes Jahr rund 1'000 Schülerinnen und Schüler daran teil. Die Auswertung des ersten Halbjahres 2025 beruht auf den Angaben von 673 Jugendlichen.

Rückläufiger Alkoholkonsum

Die aktuellen Zahlen bestätigen beim wöchentlichen Konsum von Alkohol den rückläufigen Trend der letzten Jahre und widerspiegeln damit die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung.

Problematischer E-Zigaretten- und Tabakkonsum

Über 10 Jahre betrachtet, zeigt sich auch beim zunehmenden Vape-Konsum von Jugendlichen ein ähnliches Bild wie bei der Gesamtbevölkerung. Die neuen Produkte sind billig, leicht verfügbar und zielen mit süssen Aromen und farbenfrohem Design besonders auf Jugendliche.

Die neusten Zahlen weisen zudem beim herkömmlichen Rauchen eine Zunahme aus. Nachdem der wöchentliche Tabakkonsum über mehrere Jahre hinweg leicht gesunken war, ist nun wieder ein leichter Anstieg erkennbar.

Ob und wie weit die neuen Nikotinprodukte und deren gezielte Vermarktung auch den Tabakkonsum von Jugendlichen beeinflussen, werden die nächsten Jahre zeigen. Im Moment gibt es lediglich Anzeichen dafür, dass Jugendliche verschiedene Nikotin- und Tabakprodukte gleichzeitig konsumieren.

Strukturelle Präventionsmassnahmen sind dringend nötig

Die aktuellen Konsumzahlen unterstreichen die Notwendigkeit von konsequentem Jugendschutz und strukturellen Massnahmen (Umsetzung «Kinder ohne Tabak», Verbot von Werbung und Sponsoring, Preiserhöhungen durch Steuererhöhungen, Einschränkung der Erhältlichkeit) um den Einstieg von Kindern und Jugendlichen in den Konsum und die Abhängigkeit von legalen Drogen zu verhindern.

Firmenportrait: 

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg ist eine Fachorganisation für Suchtfragen mit den Arbeitsbereichen Prävention + Gesundheitsförderung, Beratung + Therapie sowie Integration + Betriebe. Rund 80 Mitarbeitende und gut 250 Freiwillige an 14 Standorten setzen die vielfältigen Angebote um, welche durch Leistungsaufträge der Kantone sowie Spenden und Beiträge von Institutionen und Privatpersonen mitfinanziert sind. Die Vernetzung mit dem Schweizerischen und Internationalen Blauen Kreuz unterstützt die Innovationen und die Qualitätssicherung. Das Blaue Kreuz ist politisch und konfessionell unabhängig.

Pressekontakt: 

Blaues Kreuz BE-SO-FR, Fachstelle für Suchtprävention
Freiburgstrasse 115, 3008 Bern

Claude Knöpfel
Produktverantwortlicher Workshops
031 398 14 55
claude.knoepfel @ suchtpraevention.ch