Waffenrecht - Tourismusbranche wirbt mit Kofferetiketten für die Reisefreiheit

(Bern)(PPS) Um Reisende und Pendler auf die drohenden Konsequenzen bei einem Nein zum angepassten Waffenrecht aufmerksam zu machen, haben hochkarätige Vertreter des Komitees «Schweizer Tourismus für ein Ja zum Waffenrecht» an den Bahnhöfen Bern und Zürich eine sympathische Verteilaktion durchgeführt.

Der bei einem «Nein» zum angepassten Waffenrecht drohende Ausschluss aus der Schengen-Mitgliedschaft hätte für den Schweizer Tourismus drastische Konsequenzen. Wird der Visaprozess für Touristen aus Fernmärkten verkompliziert, würden viele die Schweiz aufgrund des finanziellen und administrativen Zusatzaufwands auf ihrem Europatrip auslassen. Berechnungen gehen von jährlichen Umsatzeinbussen von bis zu einer halben Milliarde Franken aus. Um die Wichtigkeit der Schengen-Mitgliedschaft für die Schweiz zu unterstreichen, haben sich heute Nachmittag hochrangige Vertreter des Tourismus- und Gastgewerbes in Bern und Zürich auf die Strasse begeben. In einer koordinierten Aktion hat das Komitee «Schweizer Tourismus für ein Ja zum Waffenrecht» den Pendlern in persönlichen Gesprächen und mit der Abgabe von Kofferetiketten die drohenden Konsequenzen für Reisende und die Tourismusbranche aufgezeigt. An der Verteilaktion beteiligten sich neben den Nationalräten Dominique De Buman (CVP, Präsident Seilbahnen Schweiz) und Adrian Wüthrich (SP, Präsident TravailSuisse) auch GastroSuisse Präsident Casimir Platzer und Claude Meier, Direktor von hotelleriesuisse. Letzterer ist überzeugt, «dass die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung sowohl ihre persönliche Reisefreiheit wie auch jene unserer potenziellen Gäste nicht einschränken will». Ziel der 11 involvierten Tourismusverbände war es, nochmals aufzuzeigen, dass die Revision des Waffenrechtes direkte Konsequenzen für das Reiseland Schweiz sowie die Reisefreiheit der Schweizer Bevölkerung hat.

Zusatz: Der Zusammenhang zwischen revidiertem Waffengesetz und Schengen

Die EU hat die Waffengesetzgebung im Schengen-Raum mit dem Ziel verschärft, den Zugang zu Waffen zu erschweren und eine bessere Rückverfolgbarkeit von Teilen halbautomatischer Waffen zu gewährleisten. Als Schengen-Mitglied muss auch die Schweiz ihr Waffengesetz anpassen. Bundesrat und Parlament beschlossen eine pragmatische Anpassung der Schweizer Gesetzgebung, die der langjährigen Schweizer Schiesstradition und dem Armeewesen Rechnung trägt. Gegen diese Umsetzungsvorlage wurde das Referendum ergriffen. Sollte das revidierte Waffengesetz in der Abstimmung vom 19.5.2019 abgelehnt werden, droht der Schweiz der Ausschluss aus dem Schengen-Abkommen. Dieses tritt gemäss Artikel 7 automatisch nach sechs Monaten ausser Kraft, wenn nicht im gemischten Ausschuss Schweiz-EU eine Fortführung des Abkommens beschlossen wird. Dieser Beschluss bedürfte der Einstimmigkeit der EU-Staaten und der Kommissionsvertreter. Mit anderen Worten: Wenn sich die Schweiz und die EU nicht innert Frist aktiv einigen, verliert die Schweiz ihre Schengen-Assoziierung allein aus dem Grund, weil die Zeit abläuft. Eine Kündigung seitens der EU braucht es nicht. Da das Schengen- direkt mit dem Dublin-Abkommen verknüpft ist, würde dieses ebenfalls ausser Kraft treten.

Zusatz 2: 11 Verbände als geeinte Stimme des Tourismus

Im Komitee «Schweizer Tourismus für ein Ja zum Waffenrecht» haben sich die nationalen Verbände Schweizer Tourismusverband (STV), hotelleriesuisse, Gastrosuisse, Seilbahnen Schweiz, Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren der Schweiz, Parahotellerie Schweiz, Schweizer Reiseverband, Swisscamps und Verband Schweizer Tourismusmanager sowie seitens der Gewerkschaften Travailsuisse und die Hotel & Gastro Union zusammengeschlossen. Mit diesem touristischen Schulterschluss wird die Bedeutung der Waffengesetz-Abstimmung für den Schweizer Tourismus eindrücklich untermauert.

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