Ja zum Gotthard-Sanierungstunnel

Eine zweite Röhre ist nachhaltiger und bringt mehr Sicherheit – auch für die Arbeiter

(Zürich) Der Vorstand des Schweizerischen Verbands der Strassen- und Verkehrsfachleute (VSS) spricht sich klar für einen Gotthard-Sanierungstunnel aus. Eine zweite Röhre ist laut VSS nachhaltiger und sicherer. Zudem bietet sie vor allem auch für die Arbeiter von künftigen Unterhaltsarbeiten grosse Vorteile hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit.

Für den Vorstand des VSS ist fachlich gesehen der Bau einer zweiten Röhre der einzig richtige Ansatz. Denn mit dem Bau eines Sanierungstunnels kann die Sicherheit generell markant erhöht werden. Unbestritten ist, dass bei richtungsgetrenntem Verkehr in zwei Röhren mit je einem Pannenstreifen keine Gefahr von Frontal- und Streifkollisionen besteht. Von einem Sanierungstunnel profitieren aber auch die Arbeiter sowie die Wehr- und Entpannungsdienste. Sie müssten laufende Unterhalts- und Bergungsarbeiten im Tunnel in Zukunft nicht mehr unter Verkehr und den damit verbundenen Gefahren oder ausschliesslich bei Nachtsperrung durchführen. Im Fall von Unterhaltsarbeiten könnte eine Tunnelröhre geschlossen werden, wodurch Reparaturen ohne Verkehr im Ein- oder Mehrschichtbetrieb bei entsprechendem Zeitgewinn möglich wären. Das bietet eine grössere Freiheit in der Organisation der Unterhaltsarbeiten und ist für die Gesundheit, Sicherheit und Lebensqualität der Arbeiter klar besser, da sie nicht mehr mit Abgasen belastet und der Unfallgefahr unter Betrieb ausgesetzt wären. Zudem könnte die Nachtarbeit massiv reduziert und dadurch die Kosten für zukünftige Unterhaltsarbeiten gesenkt werden. Weiter wären die Rettungsfahrzeuge bei einem Unfall in einem Tunnel viel schneller vor Ort, weil bei zwei Röhren die vorhandenen Pannenstreifen ein schnelleres Vorwärtskommen ohne Blockaden ermöglichen.

Ein Sanierungstunnel ist auch nachhaltiger. Einerseits ist so in Zukunft die ständige Verfügbarkeit der Nord-Süd- Verbindung gewährleistet, weil bei einer Panne oder einem Unfall – wie es bei nur einer Röhre der Fall wäre – nicht der ganze Verkehr stundenlang angehalten, respektive über den Gotthardpass geschickt werden muss. Aber auch mit Blick auf die weitere Zukunft macht der Bau einer zweiten Röhre Sinn, denn auch künftig wird man den Tunnel sanieren müssen – umfassend im Schnitt alle 30 bis 40 Jahre. Mit einer zweiten Röhre investiert man einmal in eine Infrastruktur, die dann für alle Unterhaltsarbeiten zu gebrauchen ist. Unklar ist hingegen, ob die benötigten Flächen für einen erneuten Aufbau von Verladestationen für die Rollende Landstrasse in 30 oder 40
Jahren überhaupt noch zur Verfügung stehen würden und ob diese Flächen nicht auch anderweitig nachhaltiger genutzt werden könnten.

Kommt hinzu, dass diese Verladestationen unweigerlich zu einer Verlagerung des Strassenverkehrs und damit des Risikos auf andere Alpenübergänge sowie Kantons- und Gemeindestrassen führt, was den bereits heute nicht mehr wegzudiskutierenden Dichtestress im Agglomerationsverkehr in unzulässiger Weise verschärfen würde. Beim Bau einer zweiten Röhre bleibt der Verkehr auf den Nationalstrassen, die für einen solchen Verkehr und den damit verbundenen Risiken konzipiert und dimensioniert wurden.
Nur schon aus oben genannten Gründen spricht sich der Vorstand des VSS dezidiert für den Gotthard- Sanierungstunnel aus und empfiehlt, am 28. Februar 2016 ein JA zur Änderung des Bundesgesetzes über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet (STVG) (Sanierung Gotthard-Strassentunnel) einzulegen.

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Rolf Leeb, Kommunikationsverantwortlicher VSS
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