Die ZAD de la Colline wird geräumt, der deutschschweizer Klimastreik unterstützt mit einer friedlichen Blockade

Die ZAD de la Colline wird geräumt, der deutschschweizer Klimastreik unterstützt mit einer friedlichen BlockadeKalkmine in Éclepens 2020 © Climatestrike Switzerland

(Schlieren)(PPS)  Der Klimastreik solidarisiert sich mit den Aktivist*innen der ZAD de la colline, der ersten “Zone à défendre” der Schweiz, für welche ab dem 30. März akute Räumungsgefahr besteht. Der Klimastreik unterstützt die ZAD bei der Räumung mit einer friedlichen Aktion. Am 26.03 hat der Klimastreik zudem eine Demonstration mit über 1500 Teilnehmenden organisiert. 

Seit Oktober 2020 besetzen ein paar Dutzend Aktivist*innen den Mormont-Hügel im Kanton Waadt, um den in der Schweiz ansässigen Zementmulti Lafarge-Holcim daran zu hindern, seinen dortigen Steinbruch noch weiter auszubauen. Holcim ist der grösste CO2-Emittent der Schweiz und zusammen produzierten im Jahr 2017 die drei national ansässigen Zementwerke 1.4 Millionen Tonnen CO2. Die Erweiterung der Steingrube würde nicht nur weitere Emissionen fördern, sondern konkret die rare Biodiversität des Mormonts zerstören. Auf sehr kalkreichen Boden gedeihen sehr seltene Orchideenarten, weshalb der Hügel zu den “Landschaften und Naturdenkmälern von nationaler Bedeutung” gehört. Zudem würden auch keltisches Erbgut zerstört werden, dass auf dem Hügel liegt. 

Aus diesen Gründen besetzen die ZADisten den Hügel seit mehreren Monaten und seither ist die Besetzung stetig gewachsen. Es hat sich eine ökologische, feministische und antikapitalistische Lebensgemeinschaft gebildet, die ein Beispiel für eine mögliche alternative Lebensweise aufzeigen soll. 

"Die ZAD ist mein zweites zu Hause geworden. Ich habe den Winter hier verbracht, monatelang Baumhäuser und Infrastruktur aufgebaut. Die Vorstellung, das alles zu verlieren macht mich traurig und wütend" , meint Lea aus der ZAD. Jedoch hat die ZAD im Kampf gegen den Zement mehrere entscheidende Gerichtsfälle verloren, sodass die Behörden nun das Recht erhalten haben, die Besetzung zu räumen. Nach einer 10-tägigen  Rekursfrist ist die ZAD nun offiziell ab Dienstag 30. März akut räumungsgefährdet. 

Die ZAD reagierte auf diese Information mit einem allgemeinen Aufruf, sie vor und während der Räumung zu unterstützen. Der Kampf gegen das klimaschädliche Vorhaben des Zementmulti verbindet die Klimabewegung der Schweiz und sie bereitet sich auf einen bunten und kreativen Widerstand gegen die anstehende Räumung vor. Den Auftakt machte der Klimastreik Vaude mit einer Demonstration in Lausanne, bei welcher über 1500 Menschen ihre Solidarität mit der ZAD zeigten. 

Der Klimastreik solidarisiert sich ebenfalls offiziell mit den Aktivist*innen der ZAD und plant, ähnlich wie andere Gruppierungen aus verschiedensten Regionen und politischen Kreisen, eine friedliche Aktion, um auch ihren Beitrag für den Erhalt des Hügels zu leisten.

"Als ich die Abbruchkante das erste Mal sah, kamen mir direkt die Tränen. Diese Zerstörung im Namen des kurzfristigen Profits angesichts der Klima- und Biodiversitätskatastrophe zu sehen ist unerträglich. Für mich ist klar, dass ich am Montag meinen Teil zur Unterstützung der ZAD beitragen möchte." meint Anna, Klimaaktivistin aus Bern.

Der Klimastreik haltet sich ausserdem während der gesamten Aktion an ein striktes Coronakonzept. Während der Aktion werden konsequent von allen Individuen Masken getragen und wenn dies nicht möglich ist, werden die sozialen Kontakte auf kleinere 5er-Bezugsgruppen limitiert um soziale Kontakte auf ein Minimum einzuschränken.

Pressekontakt: 

ClimateStrike
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