Medienmitteilung zur gewilderten Luchsmutter in La Roche FR

(Biel)(PPS) Luchsmutter in La Roche (FR) kaltblütig erschossen: Wir sind empört und fordern Nulltoleranz gegen Wilderei. Avenir Loup Lynx Jura (ALLJ) verurteilt die illegale Tötung einer Luchsmutter bei La Roche aufs Schärfste und fordert konsequente Ermittlungen, härteren Vollzug und besseren Schutz für unsere Grossraubtiere.

Am 17. Oktober wurde im Greyerzerland eine etwa achtjährige Luchsin mit der Kennung B606 tot aufgefunden. Ein Wildhüter wurde nach einem Hinweis aus der Bevölkerung alarmiert. Die Autopsie am Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) in Bern bestätigte einen klaren Fall von Wilderei; die Schussverletzungen stammen gemäss Behörden von Ende August/Anfang September. Die stark entwickelten Zitzen des Tieres weisen darauf hin, dass es in diesem Jahr Nachwuchs führte. Die verwaisten Jungtiere haben nur geringe Überlebenschancen.

Eric Jaquet, Präsident von ALLJ: «Wer eine Luchsmutter erschiesst, nimmt bewusst den Tod ihrer Jungtiere in Kauf. Das ist nicht nur illegal, sondern zutiefst verwerflich.»

Wir fordern deshalb:

  • Nulltoleranz bei Wilderei: Straftaten konsequent verfolgen und öffentlich kommunizieren.
  • Mehr Ressourcen für den Vollzug: Zusätzliche Mittel für Wildhut, Polizei und forensische Auswertung (Ballistik, DNA, Geschossfragmente).
  • Schutz für Jungtiere: Schwerpunktkontrollen in bekannten Luchsrevieren sowie rasche Abklärungen zu möglichen Jungtieren von B606.
  • Bessere Meldesysteme: Niederschwellige,  anonyme Meldemöglichkeiten und klare Kontaktstellen für die Bevölkerung.
  • Prävention & Information: Aufklärungskampagnen über den rechtlichen Schutzstatus und die ökologische Rolle des Luchses.

Die Vizepräsidentin, Susanne Clauss ergänzt: «Wir erwarten nun von den zuständigen Stellen eine lückenlose Aufklärung, rasche Strafverfolgung und sichtbare Präsenz gegen Wilderei – nicht nur im Kanton Freiburg, sondern in allen Kantonen.» Die schlechten Erfolgsquoten bei der Aufklärung von Wilderei zeigt leider, dass sie sowohl zu wenig ernst genommen wird sowie zu wenige Mittel vorhanden sind.

Zeugenaufruf

Die Behörden haben Ermittlungen aufgenommen und suchen die Person, die den Schuss abgegeben hat. Wer Beobachtungen gemacht hat (Schüsse, verdächtige Fahrzeuge/Personen, Social-Media-Posts, Trophäenangebote), wird gebeten, sich umgehend bei der Kantonspolizei Freiburg oder dem Dienst für Wald und Natur (SFN) zu melden. Hinweise können auch vertraulich an unsere Organisation (ALLJ), weitergeleitet werden.

Der Abschuss von Luchsen ist in der Schweiz streng verboten; es drohen empfindliche Freiheits- oder Geldstrafen. Der Luchs ist eine streng geschützte Art und ein wichtiger Bestandteil unserer Ökosysteme.

Pressekontakt: 

Avenir Loup Lynx Jura  ALLJ
Kellersriedweg 10
2503 Biel/Bienne

N: 079 436 35 37
vice-presidente @ louplynxjura.org