ElCom-Forum - Am Puls der Versorgungssicherheit

Bern, 18.11.2016 (PPS) Winterthur, 18. November 2016 – Heute, am 18. November 2016, findet in Winterthur die siebte Auflage des ElCom-Forums statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Strombranche legen ihre Sicht zum Thema Versorgungssicherheit dar und debattieren an einer angeregten Podiumsdiskussion über die Zukunft der Stromversorgung. Klar ist: Die Herausforderungen sind und bleiben gross.

Das ElCom-Forum findet in seiner heutigen Ausgabe zum siebten Mal statt. Hochkarätige Rednerinnen und Redner diskutieren im Hotel Banana City in Winterthur die Versorgungssicherheit vor einem Publikum von rund 300 Fachleuten.

Beleuchtung aus unterschiedlicher Perspektive

Am Forum präsentieren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ganzen Strombranche – vom Übertragungsnetzbetreiber über die Marktteilnehmer und Forscher bis hin zu den Behörden – ihre Sicht auf die Versorgungssicherheit und stellen sich angeregten Diskussionen. Trotz unterschiedlicher Standpunkte sind sich die Teilnehmenden einig, dass die Herausforderungen für die Versorgungssicherheit auch in Zukunft gross bleiben. Dies insbesondere im Hinblick auf die Energiewende.

Yves Zumwald, CEO von Swissgrid, beschreibt die Rolle von Swissgrid im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit als Dirigenten. Trotz grosser Herausforderungen betont Zumwald, dass Versorgungs- und Netzsicherheit miteinander kompatibel sind.

ElCom-Präsident Carlo Schmid-Sutter wirft in seinem Referat die Frage auf, ob die Subsidiarität im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit ein Erfolgsmodell sei. Sein Fazit: Im vergangenen Winter haben die Grundprinzipien der Subsidiarität funktioniert. Die Subsidiarität erlaubt schlanke und massgeschneiderte Lösungen ohne staatliche Eingriffe. Sie beinhaltet allerdings nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten und erfordert eine kontinuierliche Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Der CEO der AXPO Andrew Walo beurteilt die Versorgungssicherheit aus Sicht des Markts. Er bezeichnet die kurzfristige Versorgungssicherheit als gegeben, weil die Verantwortlichkeiten klar sind und Verbesserungen identifiziert und angegangen wurden. Mittel- und langfristig sieht Walo die Versorgungssicherheit jedoch gefährdet, unter anderem wegen unfairer Leistungsentschädigungen und unklaren Zielen bezüglich der Versorgungsicherheit.

An der von Journalist Jürg Meier moderierten Podiumsdiskussion nehmen neben Zumwald, Schmid-Sutter und Walo auch Urs Meister, Bereichsleiter des Fachbereichs Energie beim Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung BWL sowie der Geschäftsleiter der Schweizerischen Energiestiftung SES Jürg Buri teil. Urs Meister erläutert die Funktionen des BWL sowie der Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen OSTRAL. Jürg Buri unterstreicht seine Position als Befürworter der erneuerbaren Energien und des Atomausstiegs und betont diesbezüglich die Bedeutung der heutigen politischen Weichenstellungen.

Der neue Direktor des Bundesamts für Energie BFE, Benoît Revaz, präsentiert die aktuellen energiepolitischen Themen; unter anderem die Energiestrategie 2050, die Strategie Stromnetze sowie die Revision StromVG.

Gabriela Hug, Professorin am Power Systems Laboratory der ETH, gewährt einen Einblick in Methoden und Forschungsschwerpunkte im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit. Sie verweist auf neue mathematische Methoden, unterstreicht die nötige effiziente Koordination sämtlicher Teilnehmer sowie die ganzheitliche Betrachtung des Systems Netz.

Abgerundet wird das Forum durch ein Referat von SIPER Institutsleiter Daniele Ganser. Ganser zeigt die Grenzen von Erdöl auf und veranschaulicht seine Vision einer 100-Prozent-Strom-Gesellschaft.

Mehr Grossverbraucher im freien Markt

Traditionellerweise wird am ElCom-Forum auch die Wechselrate für das neue Jahr kommuniziert: Für 2017 ist der Anteil der Grossverbraucher im freien Markt erneut gestiegen. Konkret heisst dies für das kommende Jahr, dass 63 Prozent der Grosskunden von ihrem Recht Gebrauch machen, den Stromlieferanten frei zu wählen. Insgesamt konsumieren sie 79 Prozent der von den Grosskunden verbrauchten Energie. Während in den ersten zwei Jahren nach der Marktöffnung nur wenige Grossverbraucher von der Liberalisierung profitierten, hat seither der Trend zum freien Markt stetig zugenommen.

Pressekontakt: 

Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom
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