Tragödie auf See geht weiter: Die «Elbeik» fährt nach beinahe dreimonatiger Irrfahrt mit 1’776 Rindern an Bord ebenfalls zurück in die EU

Tragödie auf See geht weiter: Die «Elbeik» fährt nach beinahe dreimonatiger Irrfahrt mit 1’776 Rindern an Bord ebenfalls zurück in die EU
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VIER PFOTEN Schweiz, © Jo-Anne McArthur

VIER PFOTEN berichtete bereits am Sonntag über die Tötung der 895 Jungbullen der «Karim Allah»

(Zürich)(PPS) Doppelt so viele Rinder, die gleiche Tortur: Wie zuvor der Karim Allah verwehrt man auch dem Transportschiff Elbeik bereits seit beinahe drei Monaten die Entladung der Lebendfracht. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN spricht von einer weiteren Katastrophe, verursacht durch Lebendtiertransporte. Dieses Mal sind es 1776 Jungbullen, die angeblich mit der Blauzungenkrankheit infiziert seien. Bestätigt wurde das nicht, da bis dato keine medizinische Untersuchung ermöglicht wurde. Während man von einem Versagen der Behörden ausgehen kann, wird der Gesundheitszustand der Tiere aufgrund der extremen Belastung als sehr schlecht angenommen.

Doppelt so viele Rinder, die gleiche Tortur: Wie zuvor der Karim Allah verwehrt man auch dem Transportschiff Elbeik bereits seit beinahe drei Monaten die Entladung der Lebendfracht. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN spricht von einer weiteren Katastrophe, verursacht durch Lebendtiertransporte. Dieses Mal sind es 1’776 Jungbullen, die angeblich mit der Blauzungenkrankheit infiziert seien. Bestätigt wurde das nicht, da bis dato keine medizinische Untersuchung ermöglicht wurde. Während man von einem Versagen der Behörden ausgehen kann, wird der Gesundheitszustand der Tiere aufgrund der extremen Belastung als sehr schlecht angenommen.

Die 895 jungen Bullen der Karim Allah wurden am vergangenen Samstag in Cartagena von Bord gebracht und notgeschlachtet. 

«Das Schicksal der knapp 2’500 Rinder zeigt ein weiteres Mal, dass dringend Handlungsbedarf auf politischer Ebene besteht. Die beiden Schiffe stehen stellvertretend für ein krankes System, das verändert werden muss. Katastrophen wie diese können jederzeit geschehen. Auch in der Vergangenheit gab es unfassbare Unglücke bei Schiffstransporten, bei denen Tausende von Tieren qualvoll ums Leben kamen. Der einzige Weg solche Katastrophen zukünftig zu verhindern, ist ein klares Verbot von Schiffstransporten lebender Tiere», sagt Dr. Martina Stephany, Direktorin für Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN. 

Seit knapp drei Monaten machen den 1’776 Jungbullen an Bord der Elbeik neben Wasser- und Futterknappheit auch die schlechte Belüftung unter Deck zu schaffen. Das unter togolesischer Flagge fahrende Transportschiff Elbeik ist Mitte Dezember des Vorjahres in der katalanischen Stadt Tarragona von Land gegangen und war auf dem Weg nach Libyen. Am Zielhafen angekommen, verwehrten die lokalen Behörden die Entladung der Tiere. Es wurde von den lokalen Behörden befürchtet, dass sich mit der Blauzungenkrankheit infizierte Tiere an Bord befänden, da sie aus einem Gebiet in Spanien stammten, in dem angeblich diese meldepflichtige Tierseuche ausgebrochen war. Die Blauzungenkrankheit verbreitet sich über Insektenstiche, ist aber nicht auf Menschen übertragbar. 

Während die Elbeik ihren Kurs zuletzt auf Kalamata setzte, ist das Schicksal der über 850 Jungbullen der Karim Allah entschieden: Sie wurden am vergangenen Samstag notgeschlachtet. Ob wegen einer vermeintlichen Blauzungenkrankheit war bis zuletzt ungewiss, da die Hafenbehörde die Testergebnisse zurückhielt. Die Tiere waren laut spanischer Veterinäre aufgrund des monatelangen Transports zu geschwächt, um weitertransportiert zu werden. Geltendes EU-Recht besagt nämlich, dass bereits exportierte Lebendtiere nicht mehr in die EU (re-)importiert werden dürfen. Die Tatsache, dass die Tiere nie Boden in einem Drittland betreten haben, wird dabei jedoch ausser Acht gelassen.

«Es ist für uns immer wieder unfassbar, wie mit fühlenden Lebewesen umgegangen wird. Lebendtiertransporte müssen ein Ende haben», so Stephany abschliessend.

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