Abfall: Die separate Sammlung und Entsorgung ist auch in Corona-Zeiten sicher und wichtig

Eine Mitteilung des Bundesamts für Umwelt BAFU vom 19.3.2020 wurde in der Medien-Berichterstattung mehrfach missverständlich zugespitzt. Damit wurde der Eindruck erweckt, dass in der aktuellen Situation Abfall nicht getrennt werden soll. Das ist falsch! 

Wir danken Ihnen, wenn Sie folgende Mitteilung in Ihrem Medium aufnehmen. Sie helfen dadurch mit, die Entsorgungs-Sicherheit in der Schweiz aufrechtzuerhalten. Merci!

(Zürich)(PPS) Für eine funktionierende Schweiz muss in ausserordentlichen Zeiten nicht nur die Versorgung sichergestellt sein, sondern auch die Entsorgung. Die Bevölkerung kann mithelfen, indem sie Wertstoffe weiterhin vom Abfall trennt und separat sammelt. Die Kehrichtverwertungsanlagen und die Sammelorganisationen ihrerseits setzen alles daran, die Logistik aufrechtzuerhalten und ihre Mitarbeitenden sowie Kunden zu schützen. 

In der Schweiz fallen jeden Tag mehr als 16'000 Tonnen Siedlungsabfall an. Die Hälfte davon wird in Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) thermisch verwertet, die andere Hälfte wird rezykliert. Um auch in der aktuellen ausserordentlichen Lage einen Entsorgungs-Notstand zu verhindern, müssen nicht nur die Infrastrukturen und die entsprechende Logistik aufrechterhalten werden. Ebenfalls ist es zentral, Wertstoffe wie Glas, PET, Metallverpackungen, Textilien, Elektro-Geräte, Batterien etc. weiterhin separat zu sammeln. Würde alles nur noch in den Abfall geworfen werden, wären nicht nur die Wertstoffe verloren, es würde die KVAs auch schnell an den Rand ihrer Kapazitäten bringen. 

Bundesamt für Umwelt will die Separatsammlung aufrechterhalten

Das Bundesamt für Umwelt hat am 19. März 2020 eine Mitteilung verschickt, die darauf hinweist, dass Haushalte, in denen kranke oder unter Quarantäne stehende Personen leben, vorläufig auf die Separatsammlung verzichten sollen – dies als eine reine Vorsichtsmassnahme. 

Auf gar keinen Fall war es die Absicht des BAFU, dass auch andere Haushalte auf die Separatsammlung verzichten. Michael Hügi, stellvertretender Sektionschef Siedlungsabfälle, stellt klar: «Es ist wichtig, dass Haushalte ohne erkrankte Personen ihren Abfall auch in der jetzigen Situation trennen und entsprechend entsorgen.» Dabei gelten selbstverständlich wie immer die bekannten Sicherheitsregeln wie Abstand halten und regelmässiges Händewaschen. 

Die Branche leistet ihren Beitrag

Die Sammelorganisationen wie auch die Kehrichtverwertungs-, Aufbereitungs- und Recyclinganlagen sind sich ihrer wichtigen Rolle bewusst und setzen alles daran, um die Logistik und Verwertung wie gewohnt aufrechtzuerhalten. So erklärt Robin Quartier, Geschäftsführer des Verbands der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen VBSA: «Es ist unbestritten, dass ein öffentliches Interesse an der Aufrechthaltung einer funktionierenden Entsorgungsinfrastruktur besteht.» Und auch Thomas Bähler, Geschäftsführer Verband Stahl-, Metall- und Papier-Recycling Schweiz VSMR, sagt: «Aufbereitungs- und Recyclinganlagen sollen unter Einhaltung der COVID-19-Massnahmen weiter funktionieren, damit die gesammelten Mengen stofflich verwertet werden können.». 

Alex Bukowiecki, Geschäftsführer Kommunale Infrastruktur, SVKI erklärt: «Gemeinden tun alles, damit die Entsorgung von Wertstoffen wie auch Kehricht weiterhin funktioniert – und gleichzeitig die Mitarbeitenden wie auch Kunden geschützt sind.» 

Empfehlungen Swiss Recycling für Sammelstellen
Kommunale wie auch private Sammelstellen leisten einen wichtigen Beitrag zur Entsorgungs-Sicherheit.

  • Sammelstellen sollen weiterhin geöffnet bleiben. Dies ist in den Tagen der Zügeltermine umso wichtiger. 
  • Wesentlich ist die Beachtung von hygienischen und infektionspräventiven Massnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden wie auch der Kundinnen und Kunden. Erfolgreich wird beispielsweise ein Tröpfchensystem auf bedienten Sammelstellen praktiziert.
  • Eine entsprechende Kommunikation mit der Kundschaft (z.B. Plakate, Infos zu allfälligen Restriktionen auf der Webseite) ist wichtig. 

Empfehlungen Swiss Recycling Bevölkerung
Wir empfehlen der Bevölkerung, auch unüberwachte Quartier-Sammelstellen zu benutzen.

  • Informieren Sie sich vorab in der Gemeinde über die Öffnungszeiten der Sammelstelle, benutzen sie auch die unüberwachten Sammelstellen: Standorte auf www.recycling-map.ch.
  • Risikogruppen und Personen über 65 Jahren sollen die bedienten Sammelstellen meiden (Nachbarschaftshilfe oder Dienstleistungen in der Gemeinde nutzen).
  • Grundsätzlich sollen Sammelstellen nur aufgesucht werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Dabei jederzeit die BAG-Massnahmen wie 2m-Abstand einhalten. Nicht verderbliche und saubere Abfälle für die Separatsammlung sollen möglichst zuhause gelagert werden.
  • In Haushalten, in denen erkrankte oder unter Quarantäne stehende Personen leben, soll vorübergehend auf die Abfalltrennung verzichtet werden. Haushalte ohne erkrankte Personen sollen ihren Abfall weiterhin wie gewohnt trennen. 
Firmenportrait: 

Swiss Recycling 
Swiss Recycling fördert als Dachorganisation die Interessen aller in der Separatsammlung tätigen Recycling-Organisationen der Schweiz. Swiss Recycling sensibilisiert durch Kommunikationsarbeit für das Recycling. Die Wiederverwertung schont Ressourcen, spart Energie, reduziert die CO2-Belastung und schafft Sekundär-Rohstoffe. Entscheidende Grundlage dafür ist die Separatsammlung.

Pressekontakt: 

SWISS RECYCLING
Obstgartenstrasse 28
8006 Zürich

Patrik Geisselhardt
Tel.: 044 342 20 00
patrik.geisselhardt @ swissrecycling.ch