Der Kampf gegen die Armut geht weiter

(Bern) Im Kanton Bern sind 40 100 Haushalte arm oder armutsgefährdet. Nun will der Kanton die Sozialhilfe kürzen und bei den Ärmsten sparen. Diese Entwicklung ist alarmierend. Caritas Bern will mit gezielten Angeboten die Situation der Betroffenen verbessern.

Hunger und Obdachlosigkeit bleiben den meisten Armutsbetroffenen im Kanton Bern zum Glück erspart. Doch die knappen Finanzen zeigen sich bei der Wohnsituation, der Gesundheit, der stark eingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe und den fehlenden Perspektiven. Dazu kommen Scham- und Schuldgefühle, da Armut in unserer Leistungsgesellschaft als selbstverschuldet gilt.

Es kann jeden treffen
Im Kanton Bern sind 12 Prozent der Haushalte mit Menschen im Erwerbsalter arm oder armutsgefährdet. Dies entspricht 40 100 Haushalten, in denen 75 500 Personen leben. Betroffen sind vor allem Familien, Alleinerziehende oder Working Poor. Meist geraten Personen unverhofft in eine prekäre Situation: Ein Unfall, der Verlust der Arbeitsstelle oder eine Scheidung können auch Menschen, denen es vorher finanziell gut ging, in die Armut treiben. Ebenfalls kritisch sind Übergänge im Leben, beispielsweise der Schuleinstieg oder der Wechsel von der Lehre zur ersten Arbeitsstelle.

Durch die Annahme der «Motion Studer» im Grossen Rat wird der Kanton Bern bei der Sozialhilfe kürzen. Für Caritas Bern ist diese Entwicklung alarmierend. «Das soziale Existenzminimum, das über das nackte Überleben hinausreicht, ist sehr wichtig, damit Menschen den Anschluss an die Gesellschaft nicht verlieren“, sagt Caritas Bern Präsidentin Dorothee Guggisberg. «Sozialhilfebezügerinnen und –Bezüger sind ein Teil unserer Gesellschaft, und sie haben ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben, das mehr beinhaltet, als lediglich ein Dach über dem Kopf zu haben.»

Caritas zeigt Wege auf
Um die Lage der Betroffenen zu verbessern, unterstützt Caritas Bern Menschen in schwierigen Lebenslagen. So ermöglicht die KulturLegi, dass Personen mit nachweislich geringem Einkommen aus ihrer gesellschaftlichen Isolation finden, indem sie mit der KulturLegi vergünstigt Angebote in den Bereichen Kultur, Bildung und Sport nutzen können. Oder durch das Patenschaftsprojekt «mit mir» erleben Kinder aus schwierigen Verhältnissen Aufmerksamkeit und unbeschwerte, anregende Zeit, welche sie mit freiwilligen Gotten und Göttis verbringen.

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