Eskalation in Gaza: VIER PFOTEN muss Rettungsmission verschieben

Eskalation in Gaza: VIER PFOTEN muss Rettungsmission verschieben
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Rafah Zoo in Gaza © VIER PFOTEN

VIER PFOTEN muss Rettungsmission verschieben. Über 40 Zootiere werden evakuiert sobald die Sicherheitslage stabil ist

(Zürich)(PPS) Aufgrund der anhaltenden Unruhen im Gazastreifen muss die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ihre geplante Rettungsmission verschieben. Der ursprüngliche Plan war es, über 40 Tiere aus dem verwahrlosten Zoo in Rafah zu evakuieren und in Tierschutzzentren in Jordanien und Südafrika unterzubringen. Seit Montag, 25.3. versuchte VIER PFOTEN mehrmals nach Gaza einzureisen, doch alle Grenzen waren aufgrund der gewaltsamen Eskalationen gesperrt. Sobald sich die Lage entspannt hat, soll die Rettungsmission nachgeholt werden. In der Zwischenzeit unterstützen lokale Helfer im Gazastreifen VIER PFOTEN mit der Fütterung der Tiere.

Die über 40 Tiere – darunter fünf Löwen, eine Hyäne, mehrere Affen, Wölfe, Stachelschweine, Füchse, Katzen, Hunde, Emus und Strausse – des Zoos in Rafah stehen nach wie vor im Fokus der bisher grössten Mission von VIER PFOTEN. Das Rettungsteam bestehend aus Tierärzten und Wildtierexperten war montags bereits auf dem Weg nach Gaza, um mit den Vorbereitungen für die Evakuierung zu starten. Die eskalierenden Unruhen in der Region durchkreuzten diesen Plan jedoch. «Aufgrund der geschlossenen Grenzen war es für unser Team unmöglich in Gaza einzureisen. Wir behalten die Situation aber weiter im Auge und warten auf eine Stabilisierung der Sicherheitslage. Wir sind jederzeit bereit, die Rettung durchzuziehen. Egal wie lange wir warten müssen, wir geben die Tiere des Rafah Zoos nicht auf», sagt VIER PFOTEN Tierarzt und Leiter der Mission Dr. Amir Khalil, der 2014 und 2016 bereits zwei Zoos in Gaza evakuierte.

Rafah Zoo: Verstümmelte Löwin, ausgestopfte Tiere und erfrorene Löwenwelpen

Erst Anfang 2019 machte der Rafah Zoo weltweit auf sich aufmerksam. Aufgrund des harschen Wetters und den schlechten Haltungsbedingungen erfroren dort vier Löwenwelpen. Nur wenige Wochen später wurde eine erst 14-monatige Löwin durch das brutale und laienhafte Entfernen ihrer Krallen für immer verstümmelt. Eröffnet wurde Gazas ältester Zoo 1999 an der ägyptischen Grenze. Von dort werden durch unterirdische Tunnel immer wieder Wildtiere nach und aus Gaza geschmuggelt. Viele der Tiere kamen seit der Eröffnung des Zoos bei Raketenangriffen und Kriegsgefechten ums Leben. Einige von ihnen sind nach wie vor ausgestopft im Rafah Zoo ausgestellt.

VIER PFOTEN: Zahlreiche Einsätze in Gaza

Seit 2014 ist VIER PFOTEN in Gaza aktiv und hat bereits zwei Zoos – Al-Bisan Zoo und Khan Younis Zoo – in der Region evakuiert und geschlossen. Auch der Zoo in Rafah ist für die internationale Tierschutzorganisation kein Unbekannter. 2015 verkaufte der Zoobesitzer die zwei Löwenwelpen Max und Mona an einen Einheimischen, der sie seinen Enkeln schenkte. Fotos der beiden Löwen inmitten eines Flüchtlingslagers gingen um die Welt. VIER PFOTEN konfiszierte die Tiere und brachte sie nach Jordanien. Dort soll auch der Grossteil der ehemaligen Bewohner des Rafah Zoos unter anderem im Wildtierschutzzentrum «Al Ma’wa for Nature and Wildlife» – ein gemeinsames Projekt von VIER PFOTEN und der Princess Alia Foundation – untergebracht werden. Zwei der geretteten Löwen werden in das VIER PFOTEN Grosskatzenrefugium LIONSROCK in Südafrika gebracht. Finanziell unterstützt wird die Rettung der Tiere durch eine grosszügige Spende des amerikanischen Journalisten und Geschäftsmannes Eric S. Margolis.

Pressekontakt: 

Chantal Häberling, Kommunikation Schweiz
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