Stiftung Papiliorama: Belize sagt Ja zu einem neuen Schutzkorridor

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Stiftung Papiliorama

Das Papiliorama kann seine Schutzgebiete in Zentralamerika verbinden

(Kerzers)(PPS) Nach 21 Jahren intensiver Verhandlungen und Abklärungen war es nun letzte Woche endlich soweit. Die Regierung in Belize hat der Errichtung eines Naturschutzkorridors zugestimmt, welcher drei bereits vom Papiliorama geschützte Gebiete miteinander verbindet. Mit dem neuen Korridor wird nun ein zusammenhängendes Schutzgebiet von beinahe 350 Quadratkilometern entstehen.

Die Regierung in Belize hat am 13. Februar 2018 ihre Zustimmung zu einem neuen Naturschutzgebiet im nördlichen Teil des mittelamerikanischen Staates gegeben. Dabei handelt es sich um einen grossen Schutzkorridor, welcher drei isolierte Naturreservate verbindet.

Die Situation für die Natur in Belize ist ausserhalb von Schutzgebieten sehr prekär. Seit Jahrzehnten bedroht die industrielle Abholzung der Tropenwälder eine intakte Natur. Weil die Abholzung rund um die drei Schutzgebiete, welche das Papiliorama unterhält, immer schneller voranschreitet, wird es bald keinen Wald mehr geben. «Eine Verbindung der Reservate wäre deshalb bald unmöglich geworden», sagt Caspar Bijleveld, Direktor des Papiliorama in Kerzers. Deshalb ist dieser Zusammenschluss sehr wichtig. Mit dem Schutzkorridor können zusätzliche 110 Quadratkilometer Tropenwald geschützt werden. Für das Überleben vieler Tierarten in Belize sind diese verschiedenen Zonen unabdingbar. Im Schutzgebiet des Papiliorama im Norden existiert etwa der letzte sogenannte trockene Küstenwald des Landes.

Zusammengefasst in allen Reservaten leben heute noch rund 20 Jaguare, rund 200 Tapire sowie Pumas, Ozelote und Pekaris, deren Existenz ohne diesen Korridor akut gefährdet ist. Zusätzlich und nicht minder wichtig, werden so verschiedene Vegetationszonen innerhalb von Belize miteinander verbunden.

Diplomatischer Erfolg

Der positive Entscheid des Regierungskabinetts ist die Frucht langjähriger Arbeit und gemeinsamer Anstrengungen von ganz verschiedenen Akteuren. Im Jahr 2015 hat ein Konsortium von privaten Organisationen, darunter die Stiftung Papiliorama aus Kerzers, und verschiedener Landbesitzern der Regierung eine Absichtserklärung vorgelegt. Darin haben alle Parteien ihren Wunsch bekräftigt, einen Schutzkorridor zu schaffen, welcher das Schutzgebiet Shipstern im Norden mit den beiden Naturschutzreservaten im Süden, Freshwater Creek und den Honey Camp Nationalpark, verbindet.

Die Bemühungen reichen aber effektiv schon über zwanzig Jahre zurück. «Bereits 1997 habe ich an ersten Treffen teilgenommen, um eine Verbindung zwischen den verschiedenen Naturreservaten zu schaffen», erinnert sich Caspar Bijleveld, welcher damals für seine Master-Arbeit zum ersten Mal in Belize war. Die Verhandlungen mit den verschiedenen involvierten Stellen in der Regierung und den Naturschutzorganisationen haben vor zwei Jahren dann an Fahrt aufgenommen. «Unser Verantwortlicher vor Ort, Heron Moreno, hat in den letzten Monaten intensiv mit den staatlichen Stellen verhandelt, und dies sehr erfolgreich», so Bijleveld. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen erhofft sich der Papiliorama-Direktor auch eine Signalwirkung für andere Projekte in Mittel- und Zentralamerika.

Kosten von 1,5 Millionen Franken

Noch gibt es zwei entscheidende Punkte, damit der Korridor tatsächlich realisiert werden kann. Erstens müssen die Landbesitzer die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnen, in welchen sie sich verpflichten, das Land als integralen Bestandteil des Korridors zur Verfügung zu stellen. Dies betrifft rund 60 Quadratkilometer Land. Und zweitens fehlen noch 1,5 Millionen Franken, um die restlichen 50 Quadratkilometer Land zu kaufen. Diesen Betrag muss die Papiliorama-Stiftung innerhalb eines Jahres zusammenbekommen.

Shipstern im Jungle Trek in Kerzers erleben 

In Kerzers können Besucher unter der Kuppel des Jungle-Treks Flora und Fauna des Shipstern- Reservats in Belize selbst erleben. Tropenwälder, Mangrovensümpfe und Weiher lassen die Besucher in die Ferne abschweifen, ohne eine lange Reise auf sich nehmen zu müssen. Begleitet werden sie dabei von frei lebenden Tukanen, Rosa Löfflern, Leguanen und zahlreichen anderen Tieren. Auch zu sehen sind spannende Arten wie der Nasenbär oder das Pekari. Eine sieben Meter hohe Panoramabrücke erlaubt den Aufstieg in die Baumkronen und von dort aus eine atemberaubende Aussicht. Zusätzlich bietet die Papiliorama-Stiftung seit Anfang 2016 auch touristische Reisen inklusive Unterkunft, Verpflegung und organisierten Ausflügen im ShipsternReservat an. Informationen dazu gibt es bei der Papiliorama-Stiftung in Kerzers (itcf @ papiliorama.ch / 031 756 04 61) oder direkt auf der Webseite visitshipstern.com.

235 Quadratkilometer geschützter Tropenwald

Das Papiliorama in Kerzers hat 1989 die Internationale Stiftung zum Schutz der tropischen Natur (ITCF) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, im zentralamerikanischen Belize ein Naturschutzreservat zu unterhalten. Das Naturschutzgebiet Shipstern umfasst eine Fläche von 88 Quadratkilometern. Vor vier Jahren kamen zwei weitere Gebiete, das Freshwater Creek Waldreservat und der Honey Camp Nationalpark, dazu. So schützt das Papiliorama heute rund 235 Quadratkilometer Tropenwald. Mit dem neuen, im Februar 2018 von der Regierung in Belize genehmigten biologischen Korridor, kommen noch einmal rund 110 Quadratkilometer Waldgebiet hinzu. Das jährliche Budget für das Engagement in Belize beträgt rund 320’000 Franken und wird durch das Papiliorama, im Rahmen von symbolischen Adoptionen von Tropenwald durch Papiliorama-Besucher und anderen Spenden gesichert.

Pressekontakt: 

Stiftung Papiliorama
Moosmatte 1
CH-3210 Kerzers FR

contact @ papiliorama.ch